Eine Halbzeit zum Vergessen - aber dann...

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Handball: Frauen Thüringenliga

Weimar. Sein Team sei noch im Winterschlaf gewesen - zumindest während der ersten Halbzeit. Holger Panzner, Trainer der Handball-Damen des SV Hermsdorf in der Thüringenliga, spart nicht mit Kritik, wenn er denn über die ersten 30 Minuten der Begegnung am vergangenen Sonnabend seiner Mannschaft mit dem HSV Weimar sinniert. Okay, die ersten 15 Minuten des ersten Aktes seien noch erträglich gewesen, doch danach hätten seine Spielerinnen, gerade in der Abwehr, nichts mehr zustande gebracht.

Doch damit nicht genug, lief es doch auch im Angriff mehr als nur holprig. "Da haben sie alles verworfen", resümiert Holger Panzner. Die nackten Zahlen unterstreichen die Aussage des Trainers, denn bis zur 16. Spielminute begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Doch nachdem die Handballerinen aus der Klassikerstadt in der 17. Spielminute mit 6:5 in Führung gingen, begannen die Hausherrinnen damit, das Geschehen auf dem Parkett zu dominieren. Und wie, konnten sie sich doch bis zur Halbzeit einen Vorsprung von sechs Toren (13:6) erarbeiten.

Doch zum Glück gibt es ja noch eine zweite Halbzeit im Handball. Ähnlich der zweiten Chance im Leben nutzten die Handballerinnen des SV Hermsdorf diese - gerade die ersten zehn Minuten. Denn bis zur 41. Spielminute hatten sie sich auf einer Treffer herangekämpft (13:14), konnten in der 49. egalisieren (16:16) und lieferten sich danach einen offenen Schlagabtausch mit den HSV-Protagonistinnen, bei dem SV-Spielführerin Vanessa Panck in der 53. Minute sogar die Führung (19:18) erzielte. Doch Weimar konnte ausgleichen, bevor denn Lena Kirsch die Gäste erneut in Führung (20:19) brachte. HSV-Routinier Saskia Zieger egalisierte - zum einen - und erzielte darüber hinaus auch noch die Führung - zum anderen - für Weimar (21:20/58.). Dass der SV Hermsdorf nicht punktlos in das neue Jahr aufbrach, dafür war am Ende Christina Fiedler verantwortlich, die 34 Sekunden vor Abpfiff den hauchdünnen Vorsprung des Gastgeberinnen mit ihrem Tor zunichtemachen konnte. Ergo:21:21 - und auch Endstand.

Mit dem Punkt konnte Holger Panzner, gerade mit Blick auf die verkorkste erste Hälfte, sehr gut leben. "Ein Sieg wäre am Ende zu viel des Guten gewesen", so der Coach mit einem Augenzwinkern.

SV Hermsdorf: Lippold, Fiedler (2), Dörfer (1), Panck (6), Sáry (4), Kirsch (4), Guttstein, Köhler (2), Klam, Funke, Meißner (2)

(Quelle: OTZ/12.01.2018)