Gnadenlos durchgezogen

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Handball, Thüringenliga: Der SV Hermsdorf kann das Sportjahr 2018 mit einem souveränen 40:22-Sieg über den ThSV Eisenach II beenden

Eisenach. Es ist ein klassischer Sportkalauer rund um die letzte Partie im Jahr. Da heißt es im Vorfeld nur zu oft, dass man das hiesige Sportjahr natürlich mit einem Erfolg beenden möchte. Natürlich gilt dergleichen auch für die Handballer des SV Hermsdorf. Nun, die Mission „runder Jahresabschluss“ war letztlich von Erfolg gekrönt, siegten die Kreuzritter am Fuße der einstigen Wirkungsstätte von Martin Luther, wo ihm einst der Leibhaftige erschien und er sein Tintenfass nach ihm warf. Ein Klecks an einer Wand in jenem Zimmer, in dem er einst als Junker Jörg getarnt hauste, muss bis heute als Beleg dafür herhalten.

 

Die Mannen um Pierre Liebelt trafen am Sonntag mit dem ThSV Eisenach II wahrlich nicht auf den Leibhaftigen in Sachen Handball, triumphierten sie doch am 3. Advent geradezu souverän mit 40:22 über die Hausherren aus der Wartburgstadt. Sie mussten also nicht mit irgendwelchen Tintenfässern werfen, nein, der SV Hermsdorf warf in erster Linie Tore, sehr viele sogar. Ein Umstand, der Pierre Liebelt mit Stolz erfüllte. Es sei ein außerordentlicher Wert. „Das war einfach nur ein sehr souveräner Sieg. Wir haben von Anfang bis Ende gnadenlos durchgezogen“, resümierte Liebelt, der dann auch umgehend auf sein Erfolgsrezept zu sprechen kam: die Abwehr, die sich kaum Schwächen erlaubt hätte. Dazu gesellte sich noch ein blendend aufgelegter Petr Nedved, der so manchen Ball entschärfen konnte. „Wir haben viele einfache Tore erzielt, haben aus unserer stabilen Abwehr heraus unser schnelles Spiel aufgebaut“, führte der Trainer weiter aus. In der gesamten Partie habe es nur einen einzigen Wermutstropfen gegeben, als denn Maximilian Remde nach nur elf absolvierten Minuten die Rote Karte sah. „Die Unparteiischen haben die gesamte Situation etwas seltsam ausgelegt“, sagte Liebelt. Maximilian Remde habe seinen Gegenspieler zwar geschubst, doch besagter ThSV-Protagonist litt am Neymar-Syndrom und ließ sich eine Idee zu theatralisch gen Hallenboden fallen. Nichtsdestotrotz, auch dieser personelle Rückschlag, der den Spielfluss der Kreuzritter für ein paar Momente unterbrach, konnte sie letztlich nicht vom Siegespfad abringen.

Die ersten zehn Minuten der Begegnung gestalteten sich noch recht ausgeglichen, was sich auch im Spielstand von 6:5 (10.) widerspiegelte, doch in den folgenden zehn Minuten konnte sich der SV Hermsdorf auf sechs Treffer (13:7/20.) absetzen, Hannes Rudolph, Martin Ehm, Jan Heilwagen, Stefan Riedel und Felix Reis hatten eine Aktie an dem formidablen Polster, das letztlich der Grundstein für den späteren Triumph sein sollte. Halbzeitstand: 21:12.

Zum Auftakt des zweiten Aktes bauten Hannes Rudolph, Cedric Schreiber, Jan Heilwagen und Felix Reis den Vorsprung auf vorzügliche zwölf Treffer (24:12/35.) aus, so dass man mit Fug und Recht behaupten darf, dass die Partie in jener Phase bereits entschieden war. Nach 50 absolvierten Minuten lautete der Spielstand 34:21, alle Zeichen standen – mehr oder weniger – auf Einbahnstraßen-Handball.

„Es ist ein gelungener Jahresabschluss. Wir haben gezeigt, was wir können“, sagte Pierre Liebelt abschließend, der sich auch von dem Umstand verzückt zeigte, dass denn auch eine nicht gerade kleine Gruppe von SV-Fans den weiten Weg gen Eisenach am Sonntag auf sich nahm.

Der SV Hermsdorf verweilt nun auf Tabellenplatz vier.

Hermsdorf: Rudolph 5, Schreck 1, Reis 8, Schreiber 3, Riedel 3, Nedved, Hammer 7, Heilwagen 9, Ehm 4, Zehmisch, Möller, Remde, Minas

(Quelle: OTZ / Marcus Schulze / 17.12.18