Totalausfall im Angriff

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Handball, Thüringenliga: Hermsdorf unterliegt 13:21 (7:10) bei Blau-Weiß Goldbach/Hochheim. Trainer Kühne geht mit Spielern hart ins Gericht

Von Benjamin Schmutzler

Hermsdorf „Kollektives Versagen, Totalausfall, nichts schön zu reden“ – SV Hermsdorf-Trainer Mario Kühne ging hart ins Gericht mit seinen Spielern. Aber wie anders hätte er die deutliche 13:21 (7:10)-Schlappe der Handballjungs in Goldbach auch erklären sollen? 13 Tore, sieben ­davon in der ersten und nur sechs in der zweiten Halbzeit: „Wir haben nichts von dem ­gemacht, was wir vorher besprochen haben.“

Da ließ der Trainer auch nicht die fehlende Spielpraxis (das letzte Punktspiel war am 28. September) als Ausrede gelten. Seine Aussage, er habe die Goldbacher „sogar noch einen Tick aggressiver erwartet“, klang zunächst verwirrend mit Blick auf das Endergebnis.

Doch Kühne hatte recht – kein unkontrolliertes Anrennen, sondern gezielte Angriffe aus einer stabilen Deckung ­heraus, ebneten den Heimerfolg der Blau Weißen.

Und das, obwohl deren ­Zugang und Toptorjäger ­Anton Katic diesmal nur auf vier Treffer kam. „Anton hat heute sehr mannschaftsdienlich gespielt. So hatten wir es vorneweg ­besprochen. Wir haben unseren Spielplan absolut umgesetzt, ­von allen Positionen konnten Tore erzielt werden“, lobte Goldbachs Torwart Florian Schneegaß seine Mannen.

Vor 150 Zuschauern, ­darunter ein Bus mitgereister und zunächst sehr lautstarker Hermsdorfer, hatte der Gast die ersten Chancen. Doch früh zeigte sich: Die Erfolgsquote bei den Abschlüssen war an diesem Abend zu gering. Erst der dritte Siebenmeter der Hermsdorfer fand den Weg ins Tor zum zwischenzeitlichen 2:2.

Kurz darauf die erste und einzige SVH-Führung der gesamten Begegnung beim Spielstand von 3:2 aus Hermsdorfer Sicht. Anschließend konnten im Angriff nur noch die heimischen ­Hornissen überzeugen und ihrerseits den Vorsprung zur Halbzeit auf 10:7 ausbauen.

Die Hermsdorfer Abwehr funktionierte, doch nach vorn waren magere 13 Tore, die meisten davon (4) durch Felix Reis, schlicht zu wenig. Entweder scheiterte man in einer unterm Strich fairen Begegnung an der Goldbacher ­Abwehr, den gut aufgelegten Torhütern oder mit Pech am Gebälk. Ein wirklicher Spielplan fehlte. Immer wieder musste der Abschluss aufgrund des angezeigten Zeitspiels her.

Es boten sich wenige freie Würfe für die Hermsdorfer und wenn, wurden diese teils ­hektisch vergeben.

Ein ­gebrauchter Tag für Mario ­Kühne und sein Team. Die kommenden Trainingseinheiten werden es in sich haben, ­versprach er.

(QUelle: Otz/22.10.2019)