"Sonntagsspiele liegen uns einfach nicht"

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DRESDEN. Warum Co-Trainer Tobias Högl zu jener Erkenntnis in Sachen Sonntagsspiele kam und wie sich der Oberliga-Termin in Dresden gegen Elbflorenz II für die Kreuzritter am Ende gestaltete, erfahren Sie alles hier...

Sonntagsspiele würden den Kreuzrittern einfach nicht liegen – dergleichen behauptete zumindest Tobias Högl, als er sich mit den Handballern des SV Hermsdorf gerade auf der Heimreise von Dresden gen Holzland auf der A4 befand. Nun sind die Mannen des Trainergespanns Mario Kühne und Tobias Högl dafür bekannt, ihr geräumiges Vehikel nach erfolgreichen Terminen in der Fremde in den Vengabus zu verwandeln, ja in eine regelrechte Party auf Rädern – aber am Sonntagabend war von dergleichen nichts zu vernehmen. Es könnte am finalen Wochenendtag gelegen haben, an dem sich der Montag samt Wochenanfangsmigräne naturgemäß gar hartnäckig ins Bewusstsein drängt – zum einen.

Zum anderen unterlagen die Handballer da am Sonntag in der Mitteldeutschen Oberliga gegen den HC 2006 Elbflorenz II – und zwar mit einem Tor. 32:31 siegten letztendlich die Akteure aus der sächsischen Landeshauptstadt über die Gäste, was wiederum der ausschlaggebende Grund für die Ruhe im SVH-Bus während der Heimfahrt gewesen sein dürfte…

„Wir haben richtig gut angefangen, die ersten 20 Minuten haben wir wirklich überzeugt, doch dann ließen wir nach und bauten stattdessen den Gegner auf – und das hat sich dann bis zum Ende durchgezogen“, resümierte Tobias Högl, der das Dargebotene seiner Spieler nach jenem fulminanten Auftakt als „trockenes Brot“ charakterisierte und zudem von „Lethargie in Reinform“ sprach…

Während der ersten zehn Minuten lagen stets die Gäste aus dem Holzland in Führung, in der 11. Minute gelang den Dresdnern indes erstmals der Ausgleich zum 10:10. Danach wiederum konnte sich keines der beiden Teams zwingend absetzen, sodass der Spielstand zur Halbzeit 16:16 lautete. Nach 40 Minuten wiederum begann die Partie so nach und nach zugunsten der Hausherren zu kippen; nach 43. Minuten konnten sie schließlich erstmals einen Vorsprung von drei Toren (26:23) ihr Eigen nennen. Erst in der 55. Minute gelang den Hermsdorfern wieder die Egalisierung zum temporären 29:29; in der 58. bescherte Paul Götze ihnen dann sogar die Führung zum 31:30, doch nur 22 Sekunden später glichen die Dresdner wieder aus.

Doch damit nicht genug: Vier Sekunden vor Ultimo erzielte Philip Kryszon das alles entscheidende Tor der Begegnung – und das war’s mit dem Vengabus… „Sonntagsspiele liegen uns einfach nicht“, sagte Tobias Högl, der sich jedoch vom Auftritt von Felix Reis sehr angetan zeigte: Während der ersten zehn Minuten erzielte er sage und schreibe sieben Tore, brachte es in Gänze auf elf und war damit natürlich der erfolgreichste Werfer in den SVH-Reihen. Er und Kristijan Smiljcic, der sechs Tore erzielte, waren laut Högl die einzigen Akteure seines Teams, die an jenem 9. Spieltag einhundert Prozent abriefen. Die anderen hätten indes irgendwo bei 70 Prozent herumgedümpelt. „Das reicht dann halt über 60 Minuten nicht aus“, gab der Co-Trainer zu bedenken.

Ach ja, Högl scheint mit Blick auf die Sonntagsspiele recht zu haben, denn die Partie gegen Bad Blankenburg verloren die Kreuzritter ebenfalls – auch an einem Sonntag...

(Quelle: OTZ/Marcus Schulze/15.11.2022)