Mario Kühne nach Sieg über Grubenlampe: "Das war unsere schlechteste Saisonleistung"

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HERMSDORF. Obwohl die Kreuzritter ihre letzte Partie des Jahres für sich entscheiden konnten, zeigte sich Trainer Mario Kühne alles andere als zufrieden – warum er mit dem Dargebotenen seiner Pappenheimer dermaßen haderte, erfahren Sie aller hier….

 

Mario Kühne hatte so seine lieben Bedenken – zumindest am Vorabend der Begegnung seiner Kreuzritter gegen den ZHC Grubenlampe Zwickau.

Der Umstand, dass die Handballer aus der Robert-Schumann-Stadt als sieg- und auch punktloses Tabellenschlusslicht gen Hermsdorf anreisen werden, löste beim Trainer jedoch alles andere als Jubeltiraden aus. Es stimmte ihn eher nachdenklich – er kenne seine Handball-Pappenheimer nur zu gut...

„Wir haben die Angewohnheit, bei schwachen Gegnern Aufbauhilfe zu leisten – in den vergangenen Spielzeiten war das immer wieder der Fall“, sagte Mario Kühne am Freitagabend, der jedoch auch betonte, dass alles andere als ein Sieg über den Aufsteiger in die Mitteldeutsche Oberliga schlichtweg unakzeptabel, ja geradezu blamabel sei…

Gut 24 Stunden später konnte man indes konstatieren, dass es dieses Mal keine Aufbauhilfe aus dem Holzland gab – zumindest nicht für Grubenlampe Zwickau, das seine Heimreise mit seiner nunmehr 13. Niederlage im Gepäck antreten musste. 28:23 siegten die Mannen von Mario Kühne am Samstagabend in ihren heimischen Gefilden. Ergo: ein versöhnlicher Jahresabschluss für den SV Hermsdorf – könnte man meinen, doch Mario Kühne machte mal wieder deutlich, dass er kein Anhänger des Euphemismus ist. Sehr deutlich sogar. „Viel hat nicht gefehlt, und wir hätten mal wieder Aufbauhilfe geleistet – das war unsere schlechteste Saisonleistung“, monierte der SVH-Coach, der dem Gegner Respekt zollte. Mit ihrer wahrlich dünnen Personaldecke hätten sich die Zwickauer sehr teuer verkauft.

Die ersten 30 Minuten gestalteten sich recht ausgeglichen, zwar lagen die Kreuzritter temporär mehr als nur einmal mit vier Toren in Front, doch zum Pausenpfiff lautete der Spielstand 14:13.

„Wir haben sie sinnloserweise wieder ins Spiel gebracht“, hielt Mario Kühne gar kritisch fest. Im zweiten Akt hingegen setzten sich die Gastgeber sukzessiv ab, sodass sie nach 48. Minuten mit ansehnlichen sieben Toren (25:18) in Führung lagen. Zwar konnten die Zwickauer ihren Rückstand mehr als nur einmal auf vier Tore reduzieren, doch dergleichen war schlussendlich das Höchste der Gefühle...

Die besten Werfer in den Reihen der Hermsdorfer waren indes Erik Berény und und Felix Reis, die beide acht Tore zum Sieg ihres Teams beisteuerten. Hinter ihnen rangierte Hannes Rudolph, der fünfmal erfolgreich war.

„Wir haben gewonnen – und das ist das Einzige, was am Ende zählt, doch man muss knallhart sagen, dass von unserer Seite schlichtweg zu wenig kam“, sagte Mario Kühne. Die, mehr oder weniger, halbherzige Leistung werde er mit seinem Team noch auswerten, sagte der Coach abschließend, der mit seinen Handballern als Tabellenneunter das Jahr beenden wird...

Ach ja, auch wenn es keine „Aufbauhilfe Zwickau“ seitens der Hermsdorfer gab, durfte sich ein anderes Team über den Sieg der Holzländer – zumindest etwas – gefreut haben: der HBV Jena 90. Den Handballern von der Saale spielt die Niederlage der Zwickauer durchaus in die Karten, denn dadurch können sie als Vorletzter weiterhin den Abstand zum Tabellenletzten wahren. Wer weiß, für was er einmal gut sein wird...

(Quelle: OTZ/Marcus Schulze/12.12.2022)