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Kommende Spiele:

Sa, 23.11.2024 - 16:30 Uhr: HSV Ronneburg II - SV Hermsdorf II (RegOLM)

   

"Jeder muss sich hinterfragen"

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30 Minuten präsentierte sich der SV Hermsdorf gegen den HC Aschersleben von seiner Schokoladenseite - zu wenig

Von Marcus Schulze

Hermsdorf. Er würde zuerst lieber etwas über die erste Halbzeit sagen. Ja, Martin Ehm konnte sich ein Schmunzeln am Sonnabend nach der Partie des SV Hermsdorf gegen den HC Aschersleben nicht verkneifen. Ein kleiner Anflug von Galgenhumor war da zu vernehmen, als der "Ehminator" Rede und Antwort stand. Und in gewisser Weise war die Bitte des Rückraumspielers, sich nach Möglichkeit zuerst den ersten 30 Minuten der Partie in der Mitteldeutschen Oberliga zu widmen, ein Beleg für den wahrlich ambivalenten Charakter des Spieltags.

"Wir haben auch dieses Mal unsere zwei Gesichter präsentiert. In der ersten Halbzeit haben wir richtig gut gespielt, hatten tolle Spielzüge, freie Chancen und standen zudem in der Abwehr richtig gut", so Martin Ehm. Mitunter hätte der Gegner kein Mittel gefunden, ergänzte der Handballer und verwies zusätzlich auf die starke Leistung von Torwart Petr Nedved. "Bleib stehen Petr", sagte ein Hermsdorfer Fan kurz vor einem Sieben-Meter für Aschersleben während des ersten Durchlaufes - und der gute Petr blieb stehen und vereitelte den Wurf. Kurzum: Es lief beim Team von Trainer Pierre Liebelt.

Nach gut 25 Minuten lag seine Mannschaft mit sechs Toren (13:7) in Führung. Jan Heilwagen, Felix Reis, Stefan Riedel, Martin Ehm sowie Cedric Schreiber und Maximilian Remde hatten den Vorsprung sukzessiv - und zudem äußerst geschlossen - ausgebaut. Da wurde um jeden Ball gekämpft, couragiert nachgesetzt und - wenn denn einmal ein Angriff nicht das erwünschte Ergebnis lieferte - überlegt und mit Übersicht das Spiel geordnet. Zwar verkürzten die Gäste aus Sachsen-Anhalt den Rückstand bis zum Kabinengang auf vier Treffer (14:10), doch während des obligatorischen Stelldicheins am Aschenbecher vor der Werner-Seelebinder-Halle gaben sich die Handball-Experten äußerst optimistisch. "Die brechen nicht mehr ein", war da zu vernehmen - und zwar von jemandem, der wahrlich über Kompetenz in Sachen Handball verfügt. Doch auch Experten können sich täuschen.

Die ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit sollten jedoch die Handball-Optimisten vorläufig bestätigen, wurde doch die Führung wieder um fünf Treffer (17:12) ausgebaut, aber dann...Aschersleben wechselte den Torwart, und der hielt so ziemlich alles, was denn da auf sein Gehäuse seitens der Hermsdorfer geworfen wurde. "Außerdem waren sie dann sehr erfolgreich mit ihren schnellen Kontern", hielt Martin Ehm kritisch fest, der auch auf die Behrends-Zwillinge Nicolas und Sascha in den Reihen der Gäste verwies, die er und seine Mitspieler schlichtweg nicht unter Kontrolle bekommen hätten. "Die haben jede Eins-Eins-Situation gezogen und sind jedes Mal zum Abschluss gekommen." Letztlich sei dies der Genickbruch für den SV-Hermsdorf gewesen, da der Gegner dadurch viele leichte Tore erzielt habe. "Wir dagegen haben uns vor dem gegnerischen Tor einen abgebrochen", so Ehm weiter, der auch auf das Zahlenwerk verwies. Der SV Hermsdorf habe in der zweiten Halbzeit nur drei Tore weniger erzielt als in der ersten, dafür aber das Doppelte an Treffern als in Durchgang eins kassiert. "Aus meiner Sicht haben wir das Spiel unter anderem ganz klar in der Abwehr verloren."

In der 44. Minute konnten die Gäste schließlich zum 18:18 ausgleichen und setzten sich anschließend auf drei Tore ab. Zweimal konnte der SV Hermsdorf auf zwei Treffer (19:21/20:22) verkürzen, doch mehr ließ das Team von Dmitry Filippov nicht zu. Im Gegenteil, es baute den Vorsprung auf sieben Tore (27:20) aus - und spätestens ab jenem Zeitpunkt war wohl allen Anwesenden klar, dass die dritte Reise des Gästetrainers nach Hermsdorf wohl von Erfolg gekrönt sein würde. Zweimal reiste er schon gen SHK, zweimal ging er als Verlierer - dieses Mal jedoch nicht. Endstand: 25:32.

Ein bedienter Pierre Liebelt wollte indes nichts von einem geschwächten Kader hören, verwies vielmehr auf die ausgelassenen Chancen und die Abspielfehler seines Teams. "Kombinationen wurden nicht mehr zu Ende gespielt", resümierte der SV-Coach, der auch darauf verwies, dass sein Team in der zweiten Hälfte schlichtweg zu passiv agiert hätte. "Jeder muss ich hinterfragen", so sein Fazit.

Tore: Heilwagen/ Reis 6, Remde 4, Riedel 3, Ehm 2, Schreiber 2, Friedrich 1, Stojanov 1

(Quelle: OTZ/Marcus Schulze/04.04.2017)

   

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