Willkommen in der Hölle Ost

Kommende Spiele:

Sa, 23.11.2024 - 16:30 Uhr: HSV Ronneburg II - SV Hermsdorf II (RegOLM)

   

„Das war einfach nur bitter“

Details

Drei Sekunden vor dem Ende kassiert der SV Hermsdorf das entscheidende Tor und verliert mit 27:28 (13:12) gegen den Sonneberger HV

Hermsdorf. Petr Nedved blieb auf dem Boden liegen. Mit seiner linken Hand schlug er ein ums andere Mal auf selbigen ein. Er war sichtbar frustriert, haderte mit der Tatsache, dass die Gäste des Sonneberger HV mit ihrem letzten Angriff am Sonnabend noch siegten, er den letzten Wurf nicht parieren konnte. Der Ball schlug auf seiner rechten Seite unten regelecht ein.

 

Es war die finale Aktion der Begegnung zwischen dem SV Hermsdorf und den Handballern aus der Spielzeugstadt, die das Team von Trainer Konstantin Selenow letztlich mit 28:27 – und geradezu hochdramatisch – für sich entscheiden konnte.

Die mitgereisten Fans aus Sonneberg konnten es selbst kaum fassen, sprangen über die Barrikade auf das nunmehr wieder freigegebene Feld, um ausgiebig ihre Helden zu hofieren. Tanz der Endorphine und so.

Dabei sah es in der Schlussphase wahrlich gut aus für die Kreuzritter, die dank Mike Anlauf in der 56. Spielminute die Führung (25:24) übernahmen. Zuvor waren Felix Reis, Martin Ehm, Hannes Rudolph und Maximilian Remde für die Kreuzritter erfolgreich.

Doch die Sonneberg-Protagonisten zeigten sich davon nicht wirklich beeindruckt. Krisztian Benak konnte erst vom Sieben-Meter-Punkt aus egalisieren, um anschließend dem HV die Führung zu bescheren – 26:25. Es war Marvin Schreck, der noch einmal die Hoffnungen der SV-Anhängerschaft schürte, konnte er doch zum 26:26 egalisieren. Doch das war nur eine Momentaufnahme, die Gäste gingen erneut in Führung – 27:26 (59.). Die Zeit mutierte nun zum größten Feind der Kreuzritter, waren doch nur noch 35 Sekunden zu absolvieren. Als schließlich zwölf Sekunden vor dem Abpfiff Hannes Rudolph zum Sieben-Meter-Punkt schritt, dabei in seiner typischen Manier den Ball abtastete, um quasi eins mit dem kleinen Runde zu werden, glich der Strafwurf einem Geschenk, welches dem Team von Coach Pierre Liebelt womöglich noch einen Punkt sichern könnte. Zwar scheiterte der akrobatischste aller Kreuzritter im ersten Versuch, konnte jedoch den Ball im Nachgang doch noch im Tor versenken. Ja, neun Sekunden vor Schluss sah es nach einem – zumindest halbwegs – versöhnlichen Ende für den SV Hermsdorf aus. Doch dann landete der Ball bei Marius Bondar, der drei Sekunden vor dem Abpfiff zum 28:27 traf.

Defizite im Angriff offenbart
„Das war einfach nur bitter“, resümierte Pierre Liebelt. Die erste Halbzeit sei recht zerfahren gewesen, da habe er noch etwas die Struktur vermisst, wobei das Agieren in der Abwehr im Laufe des ersten Aktes sukzessiv besser geworden wäre. Dergleichen würde sich auch in den lediglich zwölf Toren des Gastes zur Halbzeit widerspiegeln. Das sei kaum einem Team bis dato gelungen, betonte Pierre Liebelt. Nein, die Verteidigung sei nicht die eigentliche Baustelle in den Reihen des SV Hermsdorf an diesem Spieltag gewesen, vielmehr habe man im Angriff reichlich Defizite offenbart, bilanzierte der Trainer. „Wir hatten zweimal die Chance während der Überzahl und verlieren beide Phasen, spielen dem Gegner den Ball direkt in die Hand“, kritisierte Liebelt. Es habe nicht an Fehlern im Angriff gemangelt, außerdem hätten seine Spieler mitunter zu zaghaft agiert, hätten zu selten die Eins-gegen-eins-Situation gesucht.

Die erste Halbzeit gestaltete sich recht ausgeglichen, keines der beiden Teams konnte sich zwingend absetzen, einer Führung folgte oftmals umgehend die Egalisierung. Die herausragenden Protagonisten bei den Kreuzrittern während der ersten 30 Minuten waren Cedric Schreiber, der im ersten Akt vier Tore erzielte, und Mike Anlauf.

Letzterer hockte nach dem Abpfiff völlig ausgepumpt und mit leerem Blick an der großen Matte ander Wand. Es wirkte fast so, als ob er das gerade Geschehene erst noch realisieren müsse. Seinen Mitstreitern wird es nicht anders ergangen sein, es mangelte nicht an versteinerten Mienen. Ein Ausdruck, den die Kreuzritter nicht exklusiv hatten, wie ein Blick auf die Tribüne eindrucksvoll offenbarte. Lediglich im Dunstkreis der HV-Anhängerschaft im hintersten Winkel der Halle standen alle Zeichen auf Handball-Party.

SV Hermsdorf: Rudolph 3, Schreck 1, Reis 4, Schreiber 4, Riedel, Nedved, Hammer,1 Heilwagen 1, Ehm 2, Zehmisch, Anlauf 5, Möller 3, Remde 3, Minas 2

(Quelle: OTZ / Marcus Schulze / 29.01.19)

   

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