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Kommende Spiele:

Sa, 23.11.2024 - 16:30 Uhr: HSV Ronneburg II - SV Hermsdorf II (RegOLM)

   

Spannung im Hexenkessel

Details

Der SV Hermsdorf unterliegt gegen den HSV Ronneburg in der Handball-Thüringenliga mit 28:29 (15:15)

Ronneburg. Christopher Stölzner schritt die Front im Hexenkessel ab. Die Front, das war in diesem Fall der Bereich rund um die Bank mit seinen Spielern und – natürlich – die Außenlinie. Dort lief der Trainer des HSV Ronneburg unruhig von A nach B, verharrte kurz an einem Punkt, gab lautstarke Anweisungen, um sich dann wieder in Bewegung zu setzen.

Dass den HSV-Coach am Sonnabend während des Derbys gegen den SV Hermsdorf ein gewisser Feldherren-Habitus umgab, war nicht nur seiner durch und durch stattlichen Erscheinung geschuldet, sondern auch einer Verletzung. Sein rechter Arm war am Körper fixiert, was ihm einen haudegenhaften Schneid verlieh, Ja, er wirkte aufgrund der Armhaltung wie eine Mischung aus Napoleon , wenn auch reichlich überdimensioniert, und General George S. Patton. Jede seiner Anweisungen bekamen durch die würdevolle Körperhaltung einen gewissen Befehlscharakter, da er sich aufgrund seines Handicaps keine spontanen Gefühlsentgleisungen erlauben konnte. Alles wirkte bei ihm beherrscht.

Ob es nun an besagter Feldherren-Aura lag, dass der Gastgeber das Derby im Hexenkessel Ronneburg mit 29:28 gewann, kann an dieser Stelle nicht vollends beantwortet werden. Anderseits kam SV-Trainer Pierre Liebelt zu der Erkenntnis, dass die Ronneburger aus den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln schlichtweg mehr gemacht haben.

„Sie haben mit Überzeugung gespielt“, sagte der Trainer. Natürlich, man habe hie und da etwas Pech gehabt, doch das sei nicht ausschlaggebend gewesen, vielmehr störte sich Pierre Liebelt daran, dass seinen Kreuzrittern bereits beim Spielaufbau Fehler unterliefen; sie während der Vorwärtsbewegung den Ball verloren. „Es gab ganz klare Absprachen darüber, was wir in jenen Momenten spielen wollen, doch wir verfallen dann letztlich wieder in Eins-gegen-eins-Situationen, die wir eigentlich vermeiden wollten“, resümierte ein desillusioniert wirkender Trainer unmittelbar nach der Begegnung in der Thüringenliga. Im ersten Akt habe sein Team die Vorgaben gut umgesetzt, da hätten das Umschaltspiel sowie die Zusammenarbeit zwischen Petr Nedved im Tor und dem vor ihm agierenden Block sehr gut harmoniert.

Nichtsdestotrotz, es war ein wahrlich spannendes Spiel, insbesondere in der Schlussphase, als Maximilian Remde 24 Sekunden vor dem Abpfiff den Rückstand der Hermsdorfer auf einen Treffer (28:29) verkürzen konnte. Plötzlich schien zumindest ein Remis noch im Bereich des Möglichen zu liegen. Doch die Hausherren nahmen noch eine Auszeit und spielten anschließend unaufgeregt die Partie zu Ende.

Bis weit in die Tiefen des ersten Aktes rannten die Gäste einem Rückstand hinterher, lagen phasenweise mit vier Toren (5:9/15. bzw. 6:10/17.) zurück. Doch Felix Reis , Stefan Riedel und auch Maximilian Remde bescherten den Kreuzrittern in der 21. Minute die Egalisierung zum 10:10. Zwar konnte der HSV in der Folge noch den Minimalvorsprung behaupten, doch in der 27.Minute konnte der SV Hermsdorf dank eines Tores von Hannes Rudolph erstmals die Führung (14:13) übernehmen. Halbzeitstand: 15:15.

In den ersten Minuten des zweiten Aktes begegneten sich die Teams dann auf Augenhöhe, es war – wie sagt man doch so schön – ein offener Schlagabtausch, beim dem die Führung gleich einem Schilfrohr im Wind hin und her wog. Ab der 38.Minute schlug besagtes Schilfroh jedoch endgültig zu Gunsten der Ronneburger aus, ab dem Spielstand von 20:19 sollte Hermsdorf das Nachsehen haben – abgesehen von der 50. Minute, als Jan Heilwagen der Ausgleich zum 25:25 glückte. Anschließend konnten sich die Hausherren einen Vorsprung von vier Toren (29:25/56.) erarbeiten, doch die SV-Protagonisten gaben sich wahrlich couragiert. Jan Minas, Jan Heilwagen und eben Maximilian Remde ließen die mitgereisten SV-Fans noch einmal hoffen – wenn auch vergebens.

„Wir mussten immer einem Rückstand hinterherrennen. Außerdem haben wir oftmals zu überhastet den Abschluss gesucht, anstatt unsere Spielzüge in Ruhe zu Ende zu spielen“, sagte Maximilian Remde , während Pierre Liebelt letztlich zum dem Schluss kam, dass der HSV verdient gesiegt hätte.
SV Hermsdorf : Rudolph (3), Schreck, Reis (7), Schreiber (2), Riedel (2), Nedved , Hammer (2), Heilwagen (2), Ehm, Zehmisch, Möller, Remde (6), Krüger, Minas (4)
(Quell: OTZ / Marcus Schulze / 16.04.19)

   

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