SVH setzt in Suhl ein Ausrufezeichen
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Suhl Mit so einem Ergebnis hatte Hermsdorfs Trainer Mario Kühne nicht gerechnet. Seine Handballer vom SVH siegten bei der SG Suhl/Goldlauter deutlich mit 30:22 (14:12). „Der Sieg ist verdient, da wir uns mit Ruhe und Ordnung ins Spiel gekämpft haben. Das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüter wurde immer besser. Und auch im Angriff haben wir bessere Lösungen gefunden“, so der glückliche Trainer. Bester Schütze seines Teams war Felix Reis mit zehn Toren. Bei Suhl traf Nenad Mirkovic achtmal. Kühne lobte die Einheit auf dem Feld. Bereits am kommenden Samstag daheim gegen Mühlhausen (19.30 Uhr) solle nachgelegt werden, damit die Hermsdorfer „in der Rolle der Gejagten durch die Thüringenliga ziehen“.
Otz/bsc/29.09.2020
Die Wolfsgrube ist gezähmt
Der Samstag in der Suhler Wolfsgrube ist in vielerlei Hinsicht kein Tag wie jeder andere: Erste große Generalprobe
unter Corona-Bedingungen, erstes Heimspiel der Suhler Thüringenliga-Handballer. Und: Das Ende einer Ära.
Von Karsten Tischer
Suhl – Dass Spiele gegen den SV Hermsdorf immer auf Messers Schneide ausgefochten werden, wusste man in Suhl bereits vor dem lange herbeigesehnten
Wiederanpfiff der Handball-Thüringenliga. Drei, vier Tore Vorsprung für den einen, drei, vier Tore Vorsprung für den anderen: Das sei ganz normal, wenn es gegen
Hermsdorf gehe, sagt Suhls Trainer Thomas Zingler nach dem ersten großen Spitzenspiel in der gerade erst gestarteten Thüringenliga-Saison. Dass es am Samstagabend
aber gleich acht Tore Unterschied werden, damit hatte sicher auch Zingler nicht gerechnet.
Als um 19.31 Uhr die Schiedsrichter Carsten Klich und Lutz Pfefferkorn das erste Heimspiel der $G Suhl/Goldlauter anpfeifen, endet eine sechs Monate lange
Durststrecke. Das Spiel gegen die „Kreuzritter“ aus Hermsdorf ist die vorsichtige Rückkehr zu ein bisschen Normalität im Hallensport.. Bereits eine halbe Stunde vor
Anpfiff stehen die Menschen vor dem Eingang der Wolfsgrube in der Schlange und warten.
Trotz erheblicher Einschränkungen des Handballvergnügens kommen 150 Fans, 30 davon aus Hermsdorf. Im Gästeblock ist die Anspannung groß. Denn wo der von vielen
Experten als Titelanwärter gehandelte SVH steht, weiß vor Beginn niemand so recht. Auch Trainer Mario Kühne nicht: „Die Vorbereitung war sehr durchwachsen. Wir hatten
nie die volle Mannschaft dabei, konnten nie ein einheitliches System spielen.“
Kein Wunder also, dass Suhl/Goldlauter nicht nur das erste Tor der Begegnung wirft, sondern die Führung auch bis zur 19. Minute nicht mehr abgibt. Nenad Mirkovic
steuert in den ersten knapp 20 Minuten vier Tore, vor allem aus dem Rückraum, bei. Ebenfalls in Hochform: Suhls Torhüter Borisa Eskic. Der Bosnier reißt gleich
mehrfach die Fäuste in die Höhe, entschärft Tempogegenstöße und einen Siebenmeter.
Gegen einen Bären
Aber Borisa Eskic hat auch immer wieder Pech. Hermsdorf profitiert von einer Unmenge Abprallern. „Wir hatten dafür kein Glück beim Werfen, waren unkonzentriert im
Abschluss. Machen wir die rein, ist das Ergebnis umgedreht”, stellt Thomas Zingler fest. Zu oft scheitert der Suhler Angriff am baumlangen und buchstäblich
bärenstarken Hermsdorfer Innenblock. Nicht umsonst nennt SVH-Trainer Mario Kühne Spieler Oleksandr Petrov seinen „ukrainischen Bären“. Für den 2,02 Meter großen und
125 Kilogramm schweren Riesen aus Osteuropa ist es das zweite Jahr bei den „Kreuzrittern“. Auch Petrov sagt: „Das Glück war heute auf unserer Seite.“
Trotzdem arbeitet sich Suhl nach 13:18-Rückstand zum 18:18-Ausgleich zurück. Aber der Aufschwung verpufft. Thomas Zingler kann nur
spekulieren, warum: Übermut? Zu früh abgeschlossen? Was Zingler definitiv nicht umgesetzt sah, war sein Wunsch aus der Halbzeitpause: Mehr über die effektiven Außen
zu spielen. In Halbzeit zwei gelingt das immer seltener. „Wir haben es nicht mehr geschafft, sie in Position zu bringen. Es entstanden nur noch Halbchancen.“
Hermsdorf zieht auf und davon. Dank noch mehr Abpraller.
So endet am 26. September eine Ära. 18 Monate war die SG Suhl/Goldlauter zu Hause ungeschlagen. Der letzte Club, der Suhl eine Heimniederlage beibrachte, war der HSV
Bad Blankenburg. Und der wurde wenig später Thüringer Meister.
SG Suhl/Goldlauter: Eskic li(1 Pala, Sieczka (1), Greganic (1), Palmer {1, 0/1 Siebenmeter), Frank) (2 , 1/1), Mirkovic (8 O/1}, Zahirovic, Matijasic,
Sadewasser, Cetnik (4), Köthe (1), Prunner, Biskup (4)
Hermsdorf: Zehmisch, Kowalczyk, Rudolph (0/2), Reis (10, 1/1), Götze (4, 1/1}, Schreiber, Riedel (2), Hammer (6}, Heilwagen (1}, Ehm (3), Petrov (3},
Smiljcic, Remde (1)
Schiedsrichter: Klich/Pfefferkorn
Siebenmeter: Suhl/Goldlauter. 3/1, Hermsdorf 4/2,
Zeitstrafen: Suhl/Goldlauter 5, Hermsdorf 2, Zuschauer.: 150
FW/Tischer/28.09.20