"Ich hatte Angst vor dem Spiel"
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Der SV Hermsdorf siegt beim Tabellenschlusslicht Arnstadt/Plaue mit 27:22
Von Marcus Schulze
Arnstadt. Einen Tag nach seinem unfreiwilligen Comeback in Sachen Handball klagte Mario Kühne über Schmerzen - und zwar nicht zu knapp. "Ich fühle mich, als hätte mich ein Traktor überfahren", sagte der etatmäßige Trainer des SV Hermsdorf, der am Sonnabend beim Auswärtstermin in Arnstadt nach gut einem Jahrzehnt erstmals wieder in das Geschehen auf dem Parkett eingriff.
Aufgrund personeller Probleme rund um die 2G-Regel gab der nunmehr 38-Jährige gegen das Tabellenschlusslicht der Thüringenliga nicht den Regisseur an der Außenlinie, sondern war Bestandteil der aktiven Truppe, während Haudegen Lutz Klecha das alleinige Kommando innehatte.
Doch nicht nur Mario Kühne klagte über das eine oder andere altersbedingte Wehwehchen nach der Partie in der
Bachstadt. Auch der reaktivierte Mike Anlauf, der sechs Tore erzielte, würde sich mit seinen 38 Jahren fühlen, als sei er unter die Räder gekommen, berichtete Kühne am Sonntag und lachte gar herzhaft.
Doch Schmerzen hier und Wehwehchen da - am Ende war der Auswärtstermin der Kreuzritter von Erfolg gekrönt, siegten sie doch mit 27 :22. Doch es sei ein hartes Stück Arbeit gewesen und auch nichts für Handball-Ästheten, resümierte Kühne.
lm ersten Akt begegneten sich die Teams dann auch auf Augenhöhe, keines konnte sich zwingend absetzen, erst kurz vor der Halbzeit gelang es den Gästen, ihren Vorsprung erneut auf zwei Tore (14:12) auszubauen.
lm zweiten Akt setzten sich die Kreuzritter dann so nach und nach ab, doch erst in den letzten fünf Minuten der Partie konnten die Hermsdorfer stets einen Vorsprung von fünf bis sechs Toren ihr Eigen nennen.
"Ich hatte ein wenig Angst vor dem Spiel", gestand indes Martin Ehm, der mit seinen zehn Toren der herausragende Akteur beim SVH war. Und der Kapitän zeigte sich beeindruckt vom Dargebotenen der Rentnertruppe (O-Ton: Ehm): "Das war schon nicht schlecht, was sie da abgeliefert haben. Sie waren fast alle untrainiert, wussten aber ihre Stärken und ihre Erfahrung clever einzusetzen", sagte Ehm, der mit seinen Worten vor allem auf Tobias Högl (41 Jahre) am Kreis, der drei Tore erzielte, und eben Mike Anlauf verwies.
Und Mario Kühne? Er erzielte kein Tor bei seinem Comeback, dafür sah er eine Gelbe Karte - kurz nach seiner Einwechselung. "Da ist halt jemand hingefallen ...", kommentierte Kühne den Karton mit einer Mischung aus Lakonie
und Schelmerei.