Nicht das Zeug für die dritthöchste Spielklasse
SV Hermsdorf unterliegt 17:37 in Irmenach
Hermsdorf (OTZ/piek). Die Handballer des SV Hermsdorf mussten bei der HSG Irmenach eine 17:37-Niederlage (18:5) einstecken. Nur Torwart Frank Herrmann hatte an diesem Abend das Zeug für die Regionalliga. 20 Tore Differenz bei einer Mannschaft der unteren Tabellenhälfte sprechen Bände. Die Hermsdorfer befinden sich im Tiefflug Richtung Oberliga. Was Hermsdorfs Trainer Udo Lisiewicz besonders in Rage brachte, waren die Defizite im Rückzugsverhalten. "Die wurden vom Gegner brutal ausgenutzt". Von den Feldspielern deutete nur Florian Ladusch seine Möglichkeiten an. Er traf fünf mal. Das durfte man vom Längsten im SVH-Kader nicht erwarten, lag er doch bis Mittwoch wegen einer Erkältung im Bett. Lisiewicz bat nach dem Spiel sofort den Mannschaftsrat zu sich. "Die Jungs sollen sich am Dienstag hinsetzen und reden, sich überprüfen, ihre Ansprüche überdenken und ihre Einstellung." Angekündigte Verstärkungen sind - bis auf Keeper Herrmann - ausgeblieben. Der Kader hat nicht das Zeug für die dritthöchste Spielklasse Deutschlands. "Ein Rückzug aus der Regionalliga steht aber nicht zur Diskussion", sagte Lisiewicz mit Blick auf die Aussprache.
SVH: Herrmann, Liebelt, Ladusch (5), Högl (4), Trautvetter (1), Wagner (2), Herling, Herzig (1), de la Motte (3), Geisenhainer (1), Kühne.
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Untergang und Fruststimmung
Handball: Empfindliche 17:37-Packung - Nur Torwart Herrmann stark - Morgen Mannschaftssitzung
Regionalliga. Ist das schon der Tiefpunkt? Die Hermsdorfer sind am Sonnabend bei der HSG Irmenach bei ihrer 17:37-Niederlage untergegangen. Eigentlich sollte es ein spannendes, ein enges Spiel werden gegen einen unmittelbaren Tabellennachbarn. Doch dazu wehrten sich die Hermsdorfer, die ohne Stefan Riedel (Arbeit) und Jan Heilwagen (im Donnerstagstraining verletzt) auskommen mussten, viel zu wenig. Am Ende stand aus Hermsdorfer Sicht die nächste Saisonpleite mit 20 Toren Differenz. Fünf Tore in den ersten 30 Minuten, dazu eine Vielzahl von Gegentoren durch zu langsames Zurücklaufen, das Team muss sich in dieser Verfassung ernsthaft die Frage gefallen lassen, ob es überhaupt noch in der Regionalliga spielen will. Bester Mann bei den Gästen war bezeichnenderweise Keeper Frank Herrmann. "Der hat gehalten, was es zu halten gab", sagte ein ziemlich frustrierter Trainer Udo Lisiewicz in seiner Analyse. Der 28-jährige ließ auch das strikte Harzverbot nicht als Entschuldigung gelten. Sicher fielen zum Beispiel dem jungen Richard Wagner bei seinen Kontern in der Ausholbewegung die Bälle einfach weg, andere warfen und verfehlten das Ziel deutlich. "Was mich geärgert hat, war, dass die Jungs sich ergeben haben. Wenn man ordentlich zurückläuft, kann man hier mit zehn Toren verlieren, keine Frage, aber so geht es nicht." Positiv war Florian Ladusch, der konnte laut Lisiewicz "noch halbwegs überzeugen, aber der Rest?" Fiel die Niederlage nicht schon heftig genug aus, mussten die Hermsdorfer die lange Heimreise auch noch mit zwei Schwerverletzten antreten. Mario Kühne verdrehte sich das Knie. "Das sah nicht gut aus", sagte Lisiewicz. Und auch Jens Geisenhainer hatte sich im Knie verletzt. "Ich hoffe, dass es bei ihm nur eine starke Prellung ist", sagte der Hermsdorfer Coach mit Blick aufs nächste Heimspiel gegen das Spitzenteam HG Saarlouis. Morgen Abend wird es eine interne Sitzung geben, die hat der Trainer vom Mannschaftsrat gefordert. "Jeder soll sich hinterfragen, jeder soll sich überprüfen, ob er alles gibt", sagte Lisiewicz. Er erklärte: "Ein Rückzug aus der Regionalliga steht definitiv nicht zur Frage."
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