In acht Minuten Spiel entschieden Handball: Hermsdorfer Konterwirbel nach der Pause - Najman trickreich Männer, Oberliga. Die Gäste wähnten sich wohl noch in der Pause, da brach es über sie ein. Die Hermsdorfer brauchten acht Minuten, um das Derby zu entscheiden. Fünf der zehn Tore nach Wiederbeginn zum 24:14 waren Konter. Königsee ergab sich dem Schicksal. Vergessen waren die ersten guten 30 Minuten. "Da haben wir super gespielt , sagte Thuringia-Spielertrainer Steffen Varchmin. Zu einer Überraschung reichte eine starke Halbzeit nicht. Die Hermsdorfer wirkten giftig, wirkten spritzig - sie waren nach der Pause mindestens eine Klasse besser als der Gegner. "So was, wie heute, haben wir gebraucht, da fallen uns gleich zwei Steine vom Herzen , sagte Rechtsaußen Jan Heilwagen nach der Tempo-Hatz und den 23 Toren im zweiten Durchgang. Radek Najman, der bis Sommer noch für Königsee spielte, hatte nach seiner Hereinnahme großen Spaß, mit seinen Trickwürfen vom Siebenmeterpunkt oder aus dem Spiel heraus den gegnerischen Keeper zu vernaschen. Da konnte auch Spielertrainer Steffen Varchmin nur neidisch zuschauen. Sechs mal traf Najman, nur Tobias Högl war mit sieben Treffern erfolgreicher. Immer besser wird René Meißner im SVH-Tor. In der Sommerpause musste er nach dem Wechsel des Geraers Christian Szlapka um seine Nummer zwei bangen. Jetzt ist er sogar die Nummer eins vor Pierre Liebelt. Ein weiterer Gewinner des Spiels war der junge Marcus Parybyk. Er wirkte leichtfüßig und unbekümmert, wie schon lange nicht mehr. Friedrich freute sich über die erkennbare Leistungssteigerung seiner Jungs. Euphorisch war er jedoch nicht. "Meißner und Parybyk waren stark, alle anderen haben ihr Leistungspotenzial noch nicht zu hundert Prozent abgerufen, aber sie sind auf dem richtigen Weg. Er erinnerte an die Phase, als seine Jungs schon mit 10:6 (17.) führten. "Da waren wir zu hektisch, wollte mit der Brechstange was erzwingen. Prompt kam Königsee, wenn auch mit einigen glücklichen, weil abgefälschten Toren, zurück und schaffte nur sieben Minuten später das 11:11. "Das hat mir nicht gefallen, da müssen wir noch ruhiger und abgezockter werden, wenn es in der Zukunft gegen andere Mannschaften geht , sagte Friedrich. Sein Gegenüber, Steffen Varchmin, gratulierte dem Sieg und wünschte dem SVH alles Gute. Für seinen Verein geht es nur um den Ligaverbleib. "Wir können es schaffen. Schade nur, dass Hermsdorf ausgerechnet gegen die anderen Abstiegskandidaten Punkte verschenkt hat. SVH: Meißner, Liebelt - Remme (1), Högl (7), Grützbach (2), Riedel (1), Parybyk (4), Heilwagen (4), de la Motte (4), M. Varchmin (4), Herzig (2), Najman (6), Rust, (1), Pfeifer (1).
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