Ein Wechselbad der Gefühle Hermsdorf gewinnt in der Landeshauptstadt mit 28:26 (12:17) gegen den HSC Ausgelassene Jubelszenen nach dem Spiel im Erfurter Sportgymnasium. Mit einem Wahnsinns Endspurt ringen die Kreuzritter die Hauptstädter nieder. Erstmals seit langem mit einem fast bis auf den letzten Platz gefüllten Bus zu einem Auswärtsspiel, das war schon ein gutes Omen. Was unsere Fans dann in der Endphase des Spiels von den Rängen aus vollführten, schien sich auf die Mannschaft zu übertragen. Beide schaukelten sich zu einer tollen Leistung hoch. Zur Chronologie des Spiels. Die Holzländer begannen konzentriert und führten nach 5 Minuten mit 3:1. Besonders Tobi netzte mit unkonventionellen Würfen ein. Die Deckung stand sehr sicher gegen robuste Erfurter. Mit Maik gegen Daniel Baumgarten, Michi gegen Steffen Ahrens und Tobi gegen Andre Ahrens, bespielten sie die Aufbauspieler der Gastgeber sehr gut. Diese sehr massive Deckung erzwang viele Fehlabspiele der Erfurter. So konnten die Hermsdorfer bis zur 15 Minute, in einem sehr umkämpften Spiel, beim 8:6, einen Zweitore Vorsprung halten. Bei etwas mehr Konzentration hätte die Führung deutlicher sein müssen. Ansonsten alles im Lot. Es folgte die erste Zeitstrafe gegen die Hermsdorfer. Der Gastgeber nutzte das Überzahlspiel, vor allem über den erfahrenen Steffen Ahrens, um zu verkürzen bzw. um dann auch auszugleichen. War er selbst nicht erfolgreich, erzwang er einen Siebenmeter, den Karsten Krech ohne Probleme einlochte. Erfurt glich zum 8:8 aus. Ab der 20. Minute kippte das Spiel. Hermsdorf fraß drei Zeitstrafen in Folge. Im Angriff wurde überhastet geworfen und hinten hatte der HSC das Quäntchen Glück und traf ein ums andere Mal (11:15 nach 25`). Zur Halbzeit dann 12:17 aus Sicht der Gäste. Erinnerungen aus dem letzten Jahr (das deutlich verlorene Pokalspiel) wurden wach. Erfurt gelang es Anfang der zweiten Halbzeit mit viel Krafteinsatz den Vorsprung zu behaupten. Der von Post Gera gekommene Stefan Martin netzte von Rechtsaußen mehrfach gekonnt ein (16:23 nach 41`) und Krech zimmerte die Bälle vom Siebenmeterpunkt gnadenlos ins Hermsdorfer Tor. Man merkte aber bereist in dieser Phase, dass das sehr kraftaufwendige Spiel der Gastgeber seinen Tribut zollte. Knackpunkt im Spiel wurde nach seinem 10. Tor für Hermsdorf Tobias Högl. Er kassierte seine dritte Zeitstrafe und damit die Rote Karte (41`). Die Hermsdorfer Trainer reagierten und stellten im Deckungsverband um. Torben wurde auf eine offensive Spitze vorgezogen, Ziege kam in der Deckung auf Halblinks und das zeigte Wirkung. Dem sehr beweglichem Andre Ahrens, er bediente mehrfach erfolgreich Stefan Martin, gelang nun nichts mehr und Torben fischte den nun sichtlich nervöser reagierenden Erfurter Halbspielern die Bälle weg bzw. erzwang Fehlabspiele. Was im ersten Abschnitt noch daneben ging, wurde jetzt eingenetzt. Maik auf Halblinks, taute nun sichtlich auf und warf sich den Frust von der Seele. Dem HSC Torhüter lies er mit seinen Würfen aus der 2. Etage keine Chance. Beim 19:23 nach 46 Minuten keimte erstmals wieder Hoffnung auf. Beim 21:23 (49`)war man dran. Mit hohem Laufaufwand wurde der HSC ausgekontert. Baumgarten, Ahrens und Co. schlichen nur noch im Rückwärtsgang über das Parkett. Der für den kaputten Baumgarten eingewechselte Trommer, letzte Jahr noch siebenfacher Torschütze gegen die Holzländer, brachte nichts zustande. Je nervöser die Gastgeber wurden um so sicherer die Hermsdorfer. Kam der HSC mal zu einem Schnellangriff, stand jetzt auch ein gut aufgelegter Pierre Liebelt (1. Hz etwas geschwächelt) im Tor. Im großen Stil kaufte er Felix Menge einen freien Ball ab und entschärfte zusätzlich zwei Siebenmeter. Die Gäste schaukelten sich immer weiter hoch. Die Hermsdorfer Deckung stand nun wie eine Wand. Auch eine Auszeit durch Erfurts Coach Stefanowsky brachte nix. Hermsdorf war dran und willens das Spiel zu kippen. Hast du einen Lauf, so kommt auch das nötige Quäntchen Glück dazu. Manu`s Rückhandwurf unter Bedrängnis rollerte halt ins Tor. Auch so etwas passiert einfach mal so. Letztendlich war es Ziege vorbehalten, nachdem er vorbildlich frei gespielt wurde, mit zwei sehenswerten Toren von Linksaußen, aus einem 25:26 Rückstand eine 27:26 Führung zu machen. Die Hermsdorfer Bank stand Kopf. Erfurt verliert im Vorwärtsgang den Ball, Coach Friedrich zück die Grüne Karte und versucht seine Spieler zu beruhigen, da waren noch 27 Sekunden zu spielen. Erfurt geht auf offensive Deckung. Glück für Hermsdorf, als Jan Heilwagen im Angriff den Ball Sekunden vor Ultimo vertändelte und Erfurts F. Menge, waren’s Schritte oder Stürmerfoul, diese Aktion im Vorwärtsgang abgepfiffen bekam. Kaltschnäuziger dann die Holzländer, die einen Siebenmeter rausholen. Ziege verwandelte sicher. Der Jubel kannte keine Grenzen. An beide Hermsdorfer Trainer, nach diesem Halbzeitstand, alles richtig gemacht. Die Mannschaft hat Moral bewiesen und in der Endphase mit der feineren Klinge und der besseren Physis, einen kampfstarken Mannschaft niedergerungen. SVH: Remme(1); Högl(10/2); Grützbach(7); Heilwagen(2); Varchmin(1); de la Motte(2); Herzig (3/1); Rust (2); Pfeifer; Najman; Parybyk Torhüter: Liebelt/ Slzapka 7- Meter: SVH: 4/3 HSC: 8/6 Zeitstrafen: SVH: 9 (davon 3x2 Minuten Högl) HSC: 6
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