Mit starker Mehlhose auf Tabellenlatz zwei
Handball: Hermsdorf gewinnt Spitzenspiel gegen Nordhausen

Frauen, Oberliga. Sie stand zuletzt immer etwas im Schatten, auch krankheitsbedingt. Da waren ihre Torwart-Kolleginnen Sarah Bernutat und Maria Pfüller einen Tick präsenter, als Janine Mehlhose.
Nicht so am Sonnabend im Top-Spiel gegen Nordhausen. Mehlhose hatte gehörigen Anteil am hauchdünnen 32:30-Sieg über die in Bestbesetzung angetretene HSG Nordhausen. Die kamen als Zweite nach Hermsdorf, die lange Heimreise legten sie als Dritte zurück.
Die wahrscheinlich spielentscheidende Szene war in der 53. Minute. Janine Mehlhose, die Sympathieträgerin und Stimmungsmacherin, blieb bei einem 1:0-Konter der Gäste lange stehen, parierte den Ball und bewahrte ihr Team, das in Überzahl spielte, vorm möglichen 26:27.
Es blieb unglaublich spannend. Franziska Uhde scheiterte frei vom Kreis. Der Gast schaffte per Aufsetzer das 28:27. Dann kam die starke Phase der Susann Weyda. Innerhalb von zwei Minuten traf sie dreimal zum 30:28. In dieser Phase saß die beste Nordhäusern Kwella auf der Strafbank. Der Rest war nur noch Schaulaufen. Jana Kastner lief den Konter, vollendete zum 31:28. Kastner ließ im Rückwärtslaufen ihre Emotionen raus. Sie streckte die rechte Faust nach oben. Die Schlussminute lief. Über den Kreis kam Nordhausen zum 29:31. Doch Susann Weyda schnappte sich elf Sekunden vor Schluss einen Abpraller - und netzte zum 32:29 ein. Das 30. Gegentor störte niemanden mehr. Janine Mehlhose war die glücklichste Spielerin an diesem Tag. "Ich habe mir diesen Sieg so gewünscht , sagte sie immer wieder zu ihren Mitspielerinnen.
"Es war ein knappes Spiel, und ein sehr spannendes. Am Ende hat vielleicht die bessere Kondition den Ausschlag geben", sagte SVH-Trainer Frank Olbrich.
Fünf Spieltage vor Schluss stehen die Hermsdorfer wieder auf Tabellenplatz zwei. Das erinnert sehr an das Vorjahr. Damals war der Oberliga-Neuling über Wochen und Monate Zweiter. Am Ende fiel das Team auf den undankbaren vierten Rang zurück. Olbrich trat etwas auf die Euphorie-Bremse. "Vor uns liegen noch fünf ganz schwere Spiel. Da ist man Ruck-Zuck wieder Dritter oder Vierter."
Das ist das Restprogramm der SVH-Frauen: 7. März: Aufbau Altenburg (A), 14. März: 1. SSV 92 Saalfeld (H), 19. April: HBV 90 Jena (A), 25. April: Ruhla (H), 9. Mai: Weimar (A).

Was am Sonnabend auffiel: Bei Hermsdorf trugen sich gleich acht Spielerinnen in die Torschützenliste ein.

SVH: Mehlhose, M. Pfüller, Bernutat - Gareis (3), Kastner (2), Heusinger von Waldegge (2), N. Olbrich (2), Megies, Schubert (1), Sybille Weyda, Susann Weyda (11), Gampe (9), Zosel (3), Uhde.