22.11.2008 - SV Hermsdorf - SV BW 1893 Goldbach/Hochheim

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Infos zum Spiel:

Datum: 22.11.2008
Halbzeit- / Endstand: 13 : 12 / 28 : 27
Spielbericht (Quelle SV Hermsdorf)
Ein Spiel auf Augenhöhe
Hermsdorf ringt in einer dramatischen Endphase Tabellenführer Goldbach mit 28:27 nieder

Vorab erst Mal meinen Respekt für die gezeigte Leistung der Goldbacher. In einem hart umkämpften und hochdramatischen Spitzenspiel unterliegen sie Gastgeber Hermsdorf, durch einen Sonntagwurf des an diesem Tage überragenden Maik Grützbach, in den letzten 5 Sekunden.

In der gut gefüllten Hermsdorfer Sporthalle entwickelte sich von Anfang an ein schnelles dynamisches und vor allem emotionsgeladenes Spiel.
Hermsdorf legte vor und wollte an die überragende Auswärtsvorstellung aus dem Ronneburgspiel anknüpfen. Doch Gästecoach Rothhämel, er hatte die Hermsdorfer beim Sieg in Erfurt beobachtet, hatte seine Spieler gut eingestellt. Mit einer sehr offensiven Deckung versuchten die Randgothaer die Passwege der Holzländer zuzustellen. Dies gelang auch zunächst und was dann noch durchkam, wurde eine sichere Beute des Goldbacher Keepers (16 gehalten Bälle).
Auf Hermsdorfs Seite hatten es besonders die beiden Außen gegen die quirligen Gäste schwer. Sie wurden mehrfach vernascht. Logische Konsequenz, dass sich Goldbach auf 6:9 absetzen konnte (18`). Coach Friedrich zückte die Grüne Karte und sprach ein Machtwort. Er monierte, dass bei der offensiven Gästedeckung zu wenig Bewegung im eigenen Spiel wäre. Seine Männer reagierten und fanden langsam wieder zurück ins Spiel. Mit mächtigem Druck aus dem Rückraum wurden jetzt die Bälle eingenetzt. Ein Knaller von Tobi schlug im Rechten Torwinkel ein. Dies wirkte wie ein Signal. Nach 24 Minuten war man dran (11:11) und mit einer knappen Führung ging es beim Stande von 13:12 für die Kreuzritter in die Kabinen.
Die zweite Halbzeit begann so, wie man es eigentlich nicht wollte. Der Gastgeber, noch mit den Gedanken in der Kabine, leistete sich im Vorwärtsgang mehrere Blackouts. Goldbach bestrafte dies gnadenlos mit 1-0 Konter, warf 5 Tore in Folge und machte aus einem 12:13 Rückstand eine 17:13 Führung. Auszeit Hermsdorf bereits nach knapp 35 Minuten.
Friedrich wurde laut und bemängelte die Abstimmung und das Spiel ohne Ball. Er nahm Tobi aus dem Spiel und brachte Michi auf Aufbaumitte. Maik kam, nach seiner Verletzung aus der 1. Halbzeit, auf Halblinks. Hermsdorf nahm jetzt den Kampf an und verkürzte pö a pö.
Die Goldbacher Deckung wackelte, verschob nicht mehr so gut wie in der 1. Halbzeit und wusste sich nur noch vermehrt mit Fouls zu helfen. Logische Konsequenz, wenn Hermsdorf aus dem Spiel heraus nicht einlochte, führte die Fouls zu Strafwürfen. Maik nagelte alle 4 in die gegnerischen Maschen. Die Halle schaukelte sich so langsam hoch und ging bei jeder gelungenen Aktion euphorisch mit. Der ab der 40 Minute, für den nicht enttäuschenden Rene Meißner, ins Tor gekommene Pierre Liebelt sorgte mit seinen Paraden für den nötigen Rückhalt.
Das Spiel kulminierte beim Stand von 22:22 (49`). Wildes gestikulieren auf der Goldbacher Bank. Jede Aktion der beiden Bundesliga Schiedsrichter wurde jetzt kommentiert, es wurde pausenlos gestikuliert.
Hermsdorf ging in der 50 Minute erstmals in Führung. Bei dieser Aktion bekam der Goldbacher Stegner eine Zweiminutenstrafe. Da er dies noch monierte, wurde daraus eine doppelte Zeitstrafe für ihn. Dies brachte seine Trainer (der hatte schon in der 28 Minute Gelb gesehen) so auf die Palme, dass dieser seine Mannschaft einen Bärendienst erwies und gleichfalls mit einer Zeitstrafe belegt wurde. Auf der Platte jetzt 3 Goldbacher gegen 6 Hermsdorfer Feldspieler. Der Gastgeber nutzte diese numerische Überlegenheit, trotz dann eigener Zeitstrafe und konnte sich mit 3 Toren (26:23) absetzen. Tobi hatte die Chance zum 27. Tor, er wackelte die Goldbacher Deckung aus, traf aber nur den Torpfosten. Das wäre mit Sicherheit der Knockout für Goldbach gewesen. Im Gegenzug fiel das 24. Tor für Goldbach durch einen tollen Schlagwurf.

Was danach abging, war Krimi pur. Goldbach wieder komplett, Radek fing sich eine Zeitstrafe ein. 20 Sekunden später traf es Maik. Jetzt 4 Hermsdorfer gegen 6 Goldbacher. Die Gäste nutzten die Gunst der Stunde und holten Tor um Tor auf. Hermsdorf wackelte bedrohlich. 45 Sekunden vor Schluss kamen die Gäste zum Ausgleich. Frenetischer Jubel im Fanblock der Gäste. Hermsdorf im Angriff wurde offensiv von den Gästen beackert. Die Uhr tickte runter. Da faste sich der in der zweiten Halbzeit überragende Maik Grützbach ein Herz und wuchtete den Ball aus 10 Metern in die Maschen des Goldbacher Tors. Emotionen pur, die Halle stand Kopf. Goldbach wollte schnell zum Anwurfpunkt, wurde aber behindert. Die letzten Sekunden gingen im ohrenbetäubenden Siegesgeschrei der Hermsdorfer unter.
Die Kreuzritter hatten in einem wahren Spitzenspiel einen starken Tabellenführer niedergerungen.
Und ich sage es nochmals, Respekt vor der Leistung der Gäste. Sie standen nicht unverdient und hier korrigiere ich meinen Vorbericht, an der Tabellenspitze. Mit solch einer Leistung wie gestern, ist auch der Sieg in Ziegelheim zu erklären.
Zum Abschluss noch ein Dankeschön an unseren Wunderheiler. Holgers Goldenen Händen ist es eigentlich zu verdanken, dass Maik (hatte sich am Dienstag verletzt und es sah wirklich nicht gut aus) überhaupt auflaufen konnte. Er dankte es ihm mit einer überragenden zweiten Halbzeit (7 Tore).

Torschützen Hermsdorf: Remme (3); Högl (7/1); Grützbach (9/4); Riedel(6); Najman (1/0); Rust (1),
7- Meter: SVH 6/5 BW: 2/1
Zeitstrafen: SVH : 7 BW: 11
Schiedsrichter: Beyer/Schulte HSV Bad Blankenburg

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