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- Erstellt am Montag, 18. Januar 2010 06:56
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Super-Serie ist Geschichte
Handball: Hermsdorf verliert das Gipfeltreffen in Ziegelheim
Männer, Oberliga. LSV Ziegelheim - SV Hermsdorf 31:29 (16:13) Ziegelheim (OTZ). Hermsdorfs Super-Serie von 13 Spielen in Folge ohne Niederlage ist seit Sonnabend Geschichte.
Der LSV Ziegelheim entzauberte den Tabellenführer und gewann 31:29. "Wir haben die Ziegelheimer Angriffsreihe nicht zum Stehen gebracht, und dann haben wir im Angriff zu viele Würfe ausgelassen", sagte Hermsdorfs Trainer Jens Friedrich nach einer hektischen, am Ende fast noch einmal dramatischen Partie.
Friedrich verbrachte die letzten 16 Minuten des Spiels nicht auf seinem angestammten Arbeitsplatz, sondern auf Höhe Torauslinie. Er sah nach zu lautem Reklamieren erst eine Zeitstrafe und dann sogar den roten Karton. Da stand es 20:24. Stefan Riedel wurde da gerade auf dem Feld am linken Knie behandelt, musste wenig später sogar mit einer Trage in die Umkleidekabine gebracht werden. "Ich wollte von draußen ein Achtungszeichen setzen, wollte meine Jungs noch mal wachrütteln", so Trainer Friedrich. Die Taktik ging fast auf.
Ziegelheim zog zwar in der 50. Minute auf 28:22 weg. Die letzten zehn Minuten gehörten dem Gast. "Es war klar, dass es bei uns am Ende eine Frage der Kraft wird. Unser Stamm hat durchgespielt. Hermsdorf konnte fast beliebig wechseln", sagte LSV-Trainer Karsten Knöfler. Beim 29:24 (52.) waren es noch fünf Tore Rückstand aus SVH-Sicht. Rust verkürzte weiter auf 25:29.
Petr Nedved, der nach dem Tor zum 22:28 für Pierre Liebelt wieder aufs Spielfeld kam, rückte in den Mittelpunkt. Erst hielt er zwei Strafwürfe - erst den von Steffen Moritz (53.) und dann von Nick Sense (54.). Sein tschechischer Landsmann Radek Najman konnte von Linksaußen mit zwei Toren verkürzen bis auf 27:29. Da waren immer noch über fünf Minuten zu spielen. Dass es kein Herzschlagfinale mehr gab, lag vielleicht am Fehlabwurf von Nedved. Sein Ball landete nicht beim Mitspieler. Die Aktion hätte möglicherweise den Anschluss bringen können.
Wenig später knallte Marvin Schreck einen Ball an die Latte. Der Abpraller landete bei einem Ziegelheimer. Schreck machte noch einmal Bekanntschaft mit dem LSV-Aluminium - sein nächster Wurf klatschte auch an die Latte. Da stand es 31:28 für die Heimmannschaft.
Aus der Lautsprecheranlage drang das Lied "Ihr könnt nach Hause fahren". Die meisten der 700 Zuschauer ließen sich nicht zweimal bitten. Sie erhoben sich, klatschten und sangen mit im Takt.
SVH-Trainer Friedrich wollte die Rote Karte für Maik Grützbach nach 36 Minuten nicht kommentieren. Der soll im Sprung um den Ball den Ziegelheimer André Heinig gefoult haben. Dafür sah er Rot.
Ziegelheims Trainer Knöfler freute sich über den Erfolg. "Wir mussten unbedingt gewinnen, um im Rennen um die Mitteldeutsche Oberliga zu bleiben. Das ist uns gelungen. Wir müssen versuchen, irgendwie noch Zweiter zu werden. Dieser Platz ist wohl sicherer."
SVH: Nedved, Liebelt - Opel, Högl, Grützbach (1), Werrmann, Riedel (3), Bergner (4), Parybyk (5), Heilwagen (2), Steinbach, Najman (8), Rust (3), Schreck (3).
(Quelle:OTZ)
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