Hermsdorf besiegt Spitzenmannschaft

Details In der Mitteldeutschen Handball-Oberliga setzt sich der SV Hermsdorf 31:30 über Elbflorenz Dresden durch.
Hermsdorf. Hermsdorfs Handballer bleiben die Mannschaft der Stunde in der Mitteldeutschen Oberliga.

Nach dem 28:27-Überraschungssieg in Staßfurt setzten die Hermsdorfer am Sonnabend noch einen drauf. Sie besiegten mit dem HC Elbflorenz Dresden einen Staffelfavoriten 31:30 (18:16).

"Der Sieg ist verdient, wir lagen fast immer vorn. Wir haben uns den Sieg erkämpft, weil jeder meiner Spieler heute absoluten Siegeswillen zeigte", sagte Hermsdorfs Übungsleiter Jens Friedrich nach aufregenden, teilweise dramatischen 60 Spielminuten. Fast hätten die 500 Zuschauer in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle ein Unentschieden erlebt. Doch Hermsdorfs Torwart Petr Nedved, der in der zweiten Halbzeit auftaute und wichtige Bälle abwehrte, hielt Sekunden vor Schluss den letzten Ball.

"Er hat immer flach geworfen. Da habe ich es riskiert, ich habe nicht zu viel nachgedacht bei dieser Aktion", sagte der 32 Jahre alte tschechische Torwart. Diese Übersetzung ins Deutsche lieferte sein zwei Jahre älterer Landsmann und Teamkollege Radek Najman. Wer der Ball wirklich nicht hinter der Linie? Nedved verstand sofort die Frage: "Nee, nee, der Ball war nicht drin."

Die Dresdner sahen das anders. Nach dem Abpfiff umringten Verantwortliche und Spieler die Schiedsrichter. Während die Hermsdorfer Spieler ausgelassen den ersten Heimsieg in der Mitteldeutschen Oberliga feierten, diskutierten sie mit den Schiris über die strittige Situation.

Der Endstand war längst offiziell: Der SVH hatte 31:30 gewonnen.

Mitte der zweiten Halbzeit standen die Hermsdorfer minutenlang in doppelter Unterzahl. Die Gäste konnten diesen Vorteil nicht für sich ausnutzen. Sie schafften nur zweimal beim 24:23 (41.) und beim 25:24 (42.) die Ein-Tore-Führung. Jan Heilwagen traf trotz des Handzeichens für passives Spiel, Ferenc Bergner per Konter zum 26:25 (43.).

Die letzten 17 Minuten wurden nichts fürs schwache Nerven. Als Bergner auf 29:26 (50.) erhöhte und Nedved einen Siebenmeter von Denny Mertig hielt, sah es nach der Vorentscheidung aus. Doch Dresdens Martin Kaiser konterte zweimal zum 28:29. Sebastian Geyer glich vom Punkt aus. Sebastian Steinbach setzte sich am Kreis durch. Wieder führte Hermsdorf 30:29. Kapitän Stefan Riedel erhöhte auf 31:29. Da waren 57 Minuten und 39 Sekunden absolviert. Das war es, oder? Wieder gelang Kaiser per Konter der Anschluss. Die Hallenuhr zeigte noch 50 Sekunden an. Hermsdorfs Bank-Männer nahmen die Auszeit 30 Sekunden vor Schluss. Die Gäste kamen noch mal in Ballbesitz. Nedved schnappte sich nach Ansicht der Schiedsrichter den letzten Ball vor der Linie kein Tor.

SVH-Kapitän Stefan Riedel wusste, bei wen er sich zu bedanken hatte: bei den beiden Trainern Jens Friedrich und Mario Kühne. "Sie haben uns super eingestellt. Wir bekamen Zettel mit Stärken und Schwächen. Wir wussten genau Bescheid, was uns erwartet."

(Quelle:OTZ)
   

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