Handballer des HSV Ronneburg schlagen Hermsdorf
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Hermsdorf. Seine Mitspieler wussten sofort, bei wen sie sich zu bedanken hatten. Der Mann des Spiels war Robert Zehmisch (24), der Hüne mit dem gelben Torwart-Trikot.
Die Handballer des HSV Ronneburg hatten nach einer 15-jährigen Erfolglosigkeit der letzte Sieg stammte aus dem Mai 1995 wieder ein Pflichtspiel gegen den SV Hermsdorf gewonnen.
Die Hallenuhr zeigte 21.07 Uhr an, da erfolgte der Abpfiff.
Zehn Jahre, von 1995 bis 2005, trug Zehmisch das SVH-Trikot. Er ist fast neben der Werner-Seelenbinder-Sporthalle groß geworden, jetzt wohnt er in Eisenberg in Saasa. "Ich hatte 2005 keine sportliche Perspektive mehr in Hermsdorf", sagte der 24-Jährige. Er wechselte nach Ronneburg. Er biss sich durch. Er war lange Zeit nur die Nummer drei, zuletzt die Nummer zwei. Nach seinem Auftritt in Hermsdorf dürfte es auch der am Knie operierte Hannes Seidemann schwer haben, an ihm vorbei zukommen.
Am Sonnabend verdarb Zehmisch mit einer überragenden zweiten Halbzeit den Hermsdorfern den sechsten Sieg in Folge in der Mitteldeutschen Oberliga. Für seinen neuen Verein beendete er auch die Minus-Serie. Nach drei Niederlagen gab es für den HSV den ersten Sieg.
"Es war Kopfsache, auch nach den Derby-Niederlagen in der letzten Saison. Ich hatte immer ein gutes Gefühl vor den Spielen. Bisher hatte es nie gereicht. Heute war es anders. Wir wollten den Sieg, wir haben ihn bekommen", sagte der HSV-Torwächter.
In den zweiten 30 Minuten ließ Zehmisch nur zwölf Gegentore zu. Da seine Vorderleute nach dem 14:15-Halbzeitrückstand 18 Mal trafen, fiel der Auswärtssieg mit fünf Toren Differenz deutlich aus.
Ein anderer Hermsdorfer im Ronneburger Team war wohl am Sonnabend der glücklichste. Übungsleiter Steffen Schreiber hatte nicht nur mit seiner offensiven Deckung ("Gegen Swen Gottschalk zu spielen, ist für jeden Angreifer unangenehm." Steffen Schreiber auf der Pressekonferenz) alles richtig gemacht. Er besaß mit Lukas Zverina einen an diesem Abend überragenden Vollstrecker. "Lukas war überragend."
Ein anderer Mann des Tages genoss den Sieg vor den 650 Zuschauern leise Stefan Oertel. Der Linkshänder war sich vor Saisonbeginn fast einig mit dem SVH.
"Es fehlten nur noch zwei Prozent, dann wäre ich in Hermsdorf gewesen", sagte der Linkshänder. Jedes seiner neun Derby-Tore am Sonnabend dürfte den SVH-Verantwortlichen weh getan haben. Der Gastgeber hatte am Sonnabend nicht nur einen Zehmisch oder Zverina, sondern auch keinen Oertel, sonst hätte das Spiel wohl einen anderen Verlauf genommen.
(Quelle:OTZ)