Hermsdorf bringt Favorit Freiberg fast zu Fall
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Hermsdorf. Sebastian Steinbach kauerte noch Minuten nach dem Abpfiff vor Erschöpfung und Enttäuschung auf dem Parkett.
Der 25-jährige Kreisläufer hatte gerade mit seiner Hermsdorfer Mannschaft nach einem großen Kampf gegen den Tabellenzweiten und Leipzig-Bezwinger HSG Freiberg 30:32 (15:15) verloren.
Die Gäste feierten danach fast frenetisch den Sieg mit ihren knapp 25 mitgereisten, vor allem jugendlichen Fans.
Hermsdorfs Handball-Abteilungsleiter Peter Winkler stand sein Gemütszustand im Gesicht geschrieben. "Schade, wir waren dran. Fast hätten wir das Spiel noch gewonnen", sagte Winkler.
Es war erneut ein Spiel von zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Vor der Partie war daran nicht zu denken. Ferenc Bergner fehlte, damit standen den Hermsdorfern drei Rückraumleute nicht zur Verfügung.
Die Bedenken, dass der Gast aus Freiberg zu einem deutlichen Sieg kommt, waren nicht unbegründet.
Es kam anders. Die SVH-Verantwortlichen gaben dem Linkshänder Eric Fischer das Vertrauen. Fischer begann auf halbrechts und Fischer bestätigte seine Trainingsleistungen aus den vergangenen drei Wochen. Starke fünf Minuten vor der Halbzeit bescherten den Hermsdorfern nach einem 11:14-Rückstand noch den Ausgleich zum 15:15.
Die Freiberger kamen zwar als erste aus der Kabine, doch die ersten 13 Minuten im zweiten Durchgang gehörten der entfesselt kämpfenden und teilweise begeisternd aufspielenden Heimmannschaft. Der SVH führte mit zwei, mit drei und beim 26:22 sogar mit vier Toren. Da hatte gerade die 43. Spielminute begonnen.
Die Freiberger, die zuvor nur ein Saisonspiel verloren hatten, standen am Rand einer Niederlage. Die Bank der Gäste reagierte Auszeit. "Wie Freiberg diese Phase überstanden hat und den Ausgleich geschafft hat, zeigt die Klasse der Mannschaft", sagte SVH-Co-Trainer Mario Kühne auf der Pressekonferenz.
Die Hermsdorfer rackerten. Michael Remme, der genau wie Henry Wendt zuvor bei der zweiten Mannschaften schon auf dem Parkett gestanden hatte, schaffte per Konter beim 28:27 (52.) zum letzten Mal die Führung. Marcus Parybyk scheitete frei am Kreis und vergab das mögliche 29:28.
Die Sachsen fanden immer die Antwort. Mit 30:31 ging es in die Schlussminute. Tobias Högl verspielte auf der linken Angriffsseite den Ball. Freibergs Rechtsaußen Christian Neubert warf den entscheidenden Ball mit dem 32. Treffer der Gäste. Hermsdorfs Co-Trainer Mario Kühne hatte die dritte Heimniederlage nach dem 27:41 gegen LVB Leipzig und dem 27:32 gegen HSV Ronneburg offenbar schnell abgehakt. Seine Kampfansage folgte prompt: "Die Punkte, die wir heute nicht geholt haben, holen wir uns nächste Woche in Apolda."
(Quelle:OTZ)