Hermsdorfer Handballer vergeben Sieg gegen Oebisfelde
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In der Mitteldeutschen Handball-Oberliga trennten sich der SV Hermsdorf und der SV Oebisfelde 32:32
Hermsdorf. Mit vier Toren Vorsprung in die Halbzeitpause, mit drei Toren vier Minuten vor Schluss geführt und 23 Sekunden vor der Sirene in Ballbesitz eine Ein-Tore-Führung nicht über die Zeit gebracht die Hermsdorfer Handballer hätten am Sonnabend mit einem Heimsieg über den SV Oebisfelde vorzeitig den Klassenerhalt in der Mitteldeutschen Oberliga feiern können. Daraus wurde nichts, weil Jan Heilwagen elf Sekunden vor dem Spielende von Rechtsaußen nur die Latte traf.
Die zu diesem Zeitpunkt in Unterzahl spielenden Gäste aus Oebisfelde kamen noch einmal in Ballbesitz. SVO-Rückraumspieler Thomas Thiele glich vier Sekunden vor Schluss zum 32:32 aus. Dabei blieb es, weil die restlichen vier Sekunden nicht mehr zu einem Torwurf für Hermsdorf reichten.
"Am Ende wäre es schön gewesen, wenn wir das Spiel gewonnen hätten. Oebisfelde hat sich heute als starke Mannschaft vorgestellt", sagte Hermsdorfs Trainer Jens Friedrich.
Der Heimsieg war zum Greifen nahe. Vor allem als sich die Gäste aus Oebisfelde nach eigener Auszeit einen Lapsus leisteten, der in diesen Handball-Ligen wohl die absolute Ausnahme ist.
30 Sekunden vor Ultimo und bei 31:32-Rückstand nahmen sie nicht nur ihren Torwart aus dem Spiel, sie standen plötzlich zu acht auf dem Feld.
Die Schiedsrichter ahndeten den Regelverstoß mit einer Zeitstrafe für Oebisfelde und mit Ballbesitz für Hermsdorf.
"Wir haben dieses Geschenk nicht angenommen, statt dessen haben wir ein Gegengeschenk gemacht, indem wir die restliche Spielzeit nicht einfach runter gespielt haben", sagte Hermsdorfs Co-Trainer Mario Kühne auf der anschließenden Pressekonferenz.
SVH-Rechtsaußen Jan Heilwagen (26) war sich bei seinem letzten Wurf sicher. "Der Winkel zum Tor war gut. Na klar, ärgere ich mich, dass der Ball nicht rein gegangen ist. Vielleicht hätte ich mir den Wurf gar nicht nehmen sollen. Ich hätte die Aktion abbrechen sollen und den Ball wieder zum Nebenmann spielen sollen", sagte Heilwagen über die Szene, die nicht zur Entscheidung für Hermsdorf führte, sondern zum Tempogegenstoß und zum Ausgleich.
Mindestens genauso traurig wie Jan Heilwagen war Mitspieler Tobias Högl (30). Dieser scheiterte zu Beginn der letzten Spielminute freistehend und aus sechs Metern am Gäste-Torwart Thomas Drese. Högls Wurf hätte das Tor zum 33:31 sein können. Es wäre wohl die Entscheidung gewesen, er hätte den knapp 350 Zuschauern in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle diese verrückte Schlussphase erspart.
Die Hermsdorfer führten ab der 20. Minute. Kam Oebisfelde im zweiten Durchgang bis auf ein Tor heran, rückte SVH-Torwart Petr Nedved (32) in den Mittelpunkte und verhinderte mit unglaublichen Paraden den drohenden Ausgleich. Jubeln konnte Nedved nach dem Abpfiff auch nicht. Im Gegenteil, auch er stellte die Frage des Abends: "Warum haben wir die 23 Sekunden nicht runter gespielt."
(Quelle:OTZ)
Video von der Pressekonferenz auf YouTube: