Das Normale ist passiert, der Favorit hat am Ende gewonnen
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Derbys sind Derbys und die haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze. Das dachten sich sicherlich auch die Handballfans der Region. Die Sporthalle in der Sportschule war dementsprechend sehr gut gefüllt, darunter rund 50 Hermsdorfer Fans.
Coach Friedrich, der die Diagnose bei seinem Stammtorhüter unter der Woche verdauen musste, griff auf den Hermsdorfer Oldie Karsten Oswald zurück. Bemerkenswert, den „Ossi“ spielte noch mit Frank Ihl in Hermsdorfs „Erster“. Für den jetzt 43 jährigen eine Sache der Ehre hier die Hermsdorfer Fahnen mit hochzuhalten, halt wie ein klasse „Sportsmann“.
Das Spiel begann eigentlich nach dem Geschmack der Gäste. Überaus abgeklärt nutzen die Hermsdorfer ihre Chancen und gaben Herholc im Tor des HSV kaum Grund zum Glänzen.
3:1 nach 6 Minuten für die Holzländer.
Ondrej Masaks erste Zeitstrafe nutzte der HSV clever aus, um zum 3:3 auszugleichen. In der zweiten Unterzahlsituation für die Gäste gelang es dem Gastgeber sich auf 4:7 abzusetzen.
Weyrauch glänzte hier mit unkonventionellen Würfen, mit ganz starken Einzelleistungen.
Standen sich beide Teams komplett gegenüber, hatte der Gast aus Hermsdorf das spielerische Übergewicht und Christian Szlapka im Tor tat sein übriges, um die Hermsdorfer im Spiel zu halten. Vom 7:7 bis zum 9:9 und zur nicht unverdienten 11:10 und später 12:11 Führung begegneten sich die Mannschaften dann auf einem Level.
Und wieder schlug der Gastgeber im Überzahlspiel (Strafe gegen Marvin Schreck) kurz vor der Pause gnadenlos zu und machte aus dem 11:12 eine 13:12 Halbzeitführung.
Ich weiß nicht was es bei den Hermsdorfern in der Halbzeitpause zu trinken gab aber irgendwie hatte man den Eindruck als wäre die Hälfte der Truppe noch beim Pausentee.
Unkonzentriertheiten und unnötige Kreisanspiele der Hermsdorfer machten es dem HSV leicht, um auf 16:12 (36`) zu enteilen. Nach 40 Minuten 14:18 aus Sicht der Gäste.
Hermsdorf kam einfach nicht zur Ruhe und musste sich immer wieder nur zu Fünft oder auch zu Viert gegen den Gastgeber stemmen. Insgesamt verhängten die unterdurchschnittlichen Unparteiischen aus Magdeburg im zweiten Spielabschnitt 7 Zeitstrafen gegen die Gäste.
Der Cleverness und dem Geschick des HSV ist es zu danken, dass er die Geschenke annahm und davon profitierte. Anderseits schafften es die Hermsdorfer nicht, ihrerseits die Unterzahlsituationen erfolgreich zu meistern.
Nach 48 Minuten beim 16:22 Rückstand schien eigentlich alles gelaufen. Doch irgendwie ging ein Ruck durch das Team der Holzländer. Maik Grützbach auf Halblinks und Ondrej Masak auf Halbrechts mit tollen Toren aus dem Rückraum.
Nach 50 Minuten verkürzt auf 18:22. Nach 55 Minuten 20:23 und eine Minute später sogar das 21:23. Torwartoldie Karsten Oswald mittlerweile im Kasten der Hermsdorfer.
Hermsdorf mit der zweiten oder dritten Luft. Bad Blankenburg wackelte bedrohlich, lebte nur noch von Einzelaktionen. Ja und dann passierten halt Situationen wo wir uns um den Erfolg bringen oder gebracht werden. Das kann man nun auslegen wie man will.
Die Gelbe Karte gegen Coach Friedrich brachte den HSV wieder in Ballbesitz und die zweite Zeitstrafe gegen Ondrej Masak wegen Meckern (er taute besonders in der zweiten Halbzeit auf) gestattete dem Gastgeber sogar eine 6:4 Überzahlsituation. Trotzdem, geht der Ball von Markus Hinz- wir reisen dem jungen Mann dennoch nicht den Kopf deswegen ab- beim Stand von 24:22 für den Gastgeber rein und es hätte 24:23 gestanden, ich glaube der HSV hätte noch mehr gewackelt als schon die Minuten zuvor.
Sei´s drum, der HSV schafft sich im Überzahlspiel wieder einen 4 Tore Vorsprung (26:22) und schaukelt das Ergebnis trotz zwischenzeitlichem 26:24 am Ende mit 27:24 nach hause.
Es bleibt die Erkenntnis, dass Bad Blankenburg nicht die Übermannschaft ist, wie sie von vielen eingeschätzt wird. Eigentlich hatte Bad Blankenburgs Coach Frank Ihl kaum Gelegenheit seinem Stammsiebener eine Pause zu gönnen. Ein Verdienst der Hermsdorfer Gegenwehr.
Hermsdorf vergab sich aber selbst die Chance, ein besseres Ergebnis zu erzielen.
Nun kommt HC Einheit Halle nach Hermsdorf, da können die Jungs zeigen was sie aus solchen Spielen gelernt haben.
Für Hermsdorf spielten im Tor Szlapka (1-45`); Oswald (46-60`)
Spieler: Hinz; Fischer; Masak (6); Schreck (1); Högl (2/1); Grützbach (6); Riedel (1); Bergner (2/1); Heilwagen (6); Steinbach; Ziemann; Najman
Zeitstrafen: SVH: 10 HSV: 6 (dabei 3 x 2` für Petko)
Siebenmeter: SVH 3/2 HSV 4/3
Schiedsrichter: Müller/Janik (HVSA)
(Quelle:SV Hermsdorf)