Hermsdorfer Handballer gewinnen glücklich

Details Handball, Mitteldeutsche Oberliga: Fast hätten sich die Spieler von Trainer Jens Friedrich am Sonnabend die zweite Pleite gegen einen Tabellenletzten eingehandelt. Das Schlusslicht aus Erfurt führte schon 22:20, verlor aber noch 22:23.
Hermsdorf. Die zwei Punkte beim glücklichen 23:22-Heimsieg gegen das Tabellenschlusslicht HSC Erfurt waren wohl das Beste an den 60 Minuten der Hermsdorfer Handballer am Sonnabend.

Auch nach dem Abpfiff lagen bei Trainer Jens Friedrich die Nerven blank. Er hatte gerade seine Spielanalyse vorgenommen, als er von Abteilungsleiter Peter Winkler zwar als Erfolgstrainer beglückwünscht wurde, aber sofort darauf die Frage gestellt bekam, warum er in den letzten Minuten nicht Marvin Schreck eingewechselte hatte.

Friedrich platzte in diesem Moment der Kragen. Er unterbrach das Gespräch, lief in die Kabine und brüllte: "Wer weiß denn, was die Woche über im Training alles los ist."

Es dauerte keine Minute, da sauste Friedrich mit Sporttasche aus der Halle.

Friedrich hatte nach 44 Minuten auf Linksaußen für Tobias Högl den jungen Henry Wendt gebracht. Und Wendt scheiterte kurz vor Schluss freistehend am überragenden Erfurter Torhüter Philipp Hielscher.

An Wendts Fehlwurf lag es nicht, dass sich die Hermsdorfer fast die zweite Pleite gegen einen Tabellenletzten einfingen.

Nach Ferenc Bergners 6:5 (12.) stellte der SVH das Spielen ein. Erfurt kam zum 10:6 (21.). Dem SVH gelang mit dem 14:13 (31.) wieder die Führung - bis zum 17:16 (42.). Als André Ahrens für Erfurt zum 22:20 (53.) traf, war es mucksmäuschenstill in der Halle.

Tobias Högl mit einer Einzelleistung (54.), Jan Heilwagen mit Heber (55.) und Maik Grützbach mit einem Dreher nach einem Konter (56.) brachten das nicht mehr möglich gehaltene 23:22 für den SVH.

Friedrich sprach von einer mangelhaften Einstellung. "Einige Spieler sollten sich ernsthaft die Frage gefallen lassen, was sie hier wollen."

Diese Worte hatte der Cheftrainer auch schon nach dem Spiel in Köthen geäußert. Bis auf Schreck, der damals 13 Tore warf, blieb der Rest alles schuldig.

Dass es nach zuletzt drei Pleiten bei der HSG Freiberg, gegen Elbflorenz Dresden und in Köthen wieder einen Sieg gab, hatten die Hermsdorfer nur der Glücksgöttin zu verdanken. "Das war absolut glücklich. Die Erfurter hätten mindestens ein Unentschieden verdient", sagte Friedrich.

Das meinte auch Erfurts Co-Trainer Peter Wolter. Die Erfurter haben sich im Kampf um den Klassenerhalt nicht aufgegeben. Die interne Punktvorgabe für die restlichen zwölf Spiele klingt aber utopisch. "Wir müssen noch 14 Punkte holen", sagte Wolter.

(Quelle:OTZ)
   

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