Wie ein Schweizer Uhrwerk
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Handball. Bei den Frauen des SV Hermsdorf bastelt der Erfolgstrainer Andreas Schöppe schon jetzt am Team für die neue Saison in der Thüringenliga.
Von Jens Henning
Hermsdorf. Vor einem Jahr spielten die Handballerinnen des SV Hermsdorf noch um den Klassenerhalt in der Landesliga. Ein Jahr später klopft die Mann¬schaft vehement an die Tür zur Thüringenliga.
Der Garant für diese kaum für möglich gehaltene Entwicklung ist Trainer Andreas Schöppe aus Apolda. Er sorgt sich nicht nur um das Wohl seiner Spielerinnen außerhalb der Sporthallen, wenn er Trainingslager organisiert. Schöppe gilt als überragender Taktiker, der auch während des Spiels immer die richtigen Antworten auf neue Spielsituationen findet.
Und seine Spielerinnen lieben ihn offenbar dafür. Auf der Rückfahrt am Sonnabend vom Auswärtsspiel in Wutha-Farnroda bewies die Mannschaft, dass sie auch gut feiern kann. Mit 22:15 (10:8) hatte der SVH das Auswärtsspiel gewonnen. Die gesamte Busfahrt nach Hermsdorf wurde gesungen. Dabei wurde auch immer wieder der Trainer lautstark gefeiert.
Der Trainer-Fuchs, der vorher schon verschiedene andere Frauen-Mannschaften aus Thüringen betreute, der ab und an ein wenig unsicher wirkt, aber stets bescheiden ist, stellte seine Person im ganzen Abstiegs-Trubel immer in den Hintergrund.
Neben dem Trainer kann sich das Team auch auf die Klasse der slowakischen Ausnahmespielerin Juliana Liskova verlassen. Wie ein Schweizer Uhrwerk ruft sie Woche für Woche ihre Leistung ab. In Wutha-Farnroda warf sie nach einem zwischenzeitlichen Ein-Tor-Rückstand (11:12) vier Tore in Folge und leitete damit die Wende im Spiel ein. Ohne Liskova hätte es an diesem Tag sicher eng werden können für die SVH-Frauen.
Liskova ist der verlängerte Arm von Trainer Schöppe. Das Duo harmoniert prächtig. Schöppe gibt die Anweisungen von der Bank, Liskova setzt sie um – im Interesse des mannschaftlichen Erfolges. Wer soll diese SVH-Frauen überhaupt noch aufhalten auf ihrem Weg in die Thüringenliga?
Und der Hermsdorfer Erfolgstrainer bastelt offenbar schon an seinem Team für die Saison 2015/16. Seit vergangener Woche gehört die Oberligaerfahrene Nancy Barthel zum SVH-Kader. In Wutha-Farnroda bekam die Rückraumspielerin, die wie der Trainer wohl auch in Apolda wohnt, schon erste Einsatzzeiten. Trainer Schöppe, der die Akteurin für Hermsdorf überzeugen konnte, hielt sich bedeckt, als er auf den prominenten Zugang angesprochen wurde. Er verwies auf das nächste Spiel am 14. März in Gera-Zwötzen. „Danach sage ich gern mehr über die Sportfreundin.”
Bis vor kurzem gehörte Barthel noch zum Team des Thüringer HC II, Tabellensiebter der Mitteldeutschen Oberliga. Auf der Internetseite der THC ist die Spielerin noch auf dem Mannschaftsfotos abgebildet. Offenbar soll sie sich beim THC nicht mehr so wohl gefühlt haben.
Am Montagabend absolvierte Barthel ihr zweites Training. Im Abschlussspiel deutete sie schon mehrfach ihre Führungsqualitäten an. Der Blitz-Transfer von Barthel ist möglicherweise auch eine Reaktion auf das anstehende Stadt-Derby am 22. März ab 16 Uhr gegen den HV Hermsdorf. Das erste Duell vor über 200 Zuschauern gewann der SVH mit 20:16. Beide Hermsdorfer Mannschaften führen die Tabelle der Landesliga an.
(Quelle: SV Hermsdorf / Holzlandpower / OTZ / Jens Henning)