Auf dem Zahnfleisch

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Handball Männer, Oberliga: Der Tabellenzweite HC Einheit Plauen bleibt nach einem klaren 34:23-Auswärtssieg am Sonnabend in Hermsdorf im Rennen um den Staffelsieg in der Mitteldeutschen Oberliga.

Hermsdorf. Eine Halbzeit lang durften die Fans am Sonnabend vom nächsten Sieg der Hermsdorfer Handballer gegen eine Spitzenmannschaft der Mitteldeutschen Oberliga träumen. Nach dem Schlusspfiff war das längst Geschichte.
Die Mannschaft des Tabellenzweiten HC Einheit Plauen feierte einen klaren 34:23-Auswärtserfolg (15:14). „Klar, geht der Sieg in Ordnung. Er war aber schon etwas zu hoch ausgefallen”, sagte SVH-Spieler Tobias Högl nach der Partie. Ihm fiel sogar das Sprechen schwer. Dass er nach einem grippalen Infekt, den er sich am Mittwoch eingefangen hatte, überhaupt auflief, war ein Wunder.

Für 30 Minuten reichte bei ihm die Kraft, „dann war ich platt. Dann konnte ich nur noch Siebenmeter werfen”, sagte Högl. Dass es keinen zweiten Hurra-Sieg gab, wie vor zwei Wochen gegen HC Glauchau-Meerane, war keine Überraschung.
„Wir kriechen seit Wochen personell auf dem Zahnfleisch. Wir spielen fast nur mit zehn Leuten. Bis Donnerstag wusste ich nicht, ob Tobi, Eric und Stealer spielen können”, sagte Hermsdorfs Trainer Mario Kühne. Mit Eric meinte er Eric Fischer, mit Stealer Stefan Riedel. Kurzerhand griff Kühne zum Telefon und nahm mit dem Ex-Hermsdorfer Jens Geisenhainer Kontakt auf. Geisenhainer, der in Leipzig wohnt und lebt, spielte zum letzten Mal für Hermsdorf 2008, das letzte Mal hatte er im Sommer 2014 einen Ball in der Hand. „Maus hat mich angerufen und überredet, ob ich nicht aushelfen kann. Das habe ich gemacht. Schade, dass wir heute kein besseres Ergebnis erreicht haben”, sagte Geisenhainer. Da Daniel Zele und Michael Seime weiter verletzungsbedingt fehlen, würde Kühne mit Geisenhainer auch gern für die nächsten Spiele planen.
Ausgebremst wurde am Sonnabend ab der Halbzeit auch Hermsdorfs Hallensprecher Ralf Kühne. Die Schiedsrichter nahmen den Hinweis eines Vertreters von Plauen auf, dass Kühne zu stark über das Mikrofon auf das Zuschauerverhalten Einfluss nimmt. Kühne Senior, bekannt als Temperamentbündel und als Mensch, der den Handball mitlebt, musste nach dem Schlusspfiff beim Gang, vorbei an die Plauener, mächtig auf die Zunge beißen.
Die Gäste aus Plauen, die wohl als ernsthafter Anwärter auf den Staffelsieg gehandelt werden müssen, erwischten einen tollen Start in die zweite Halbzeit. Nach 40 Minuten stand es 21:16, beim 24:17 (45.) waren es schon sieben Tore, beim 26:19 (50.) zum ersten Mal neun Tore Differenz. „Uns fehlten einfach die Alternativen. Dann haben wir in einigen Situationen zu undiszipliniert gespielt. Es kam heute alles zusammen und da kannst du gegen Plauen halt nicht gewinnen;” sagte SVH-Kapitän Robert Zehmisch.

jehe

SVH: Zehmisch, Nedved – Rucljolph, Fischer (3), Schreck (2), Högl (10). Wendt (2), Riedel (1), Heilwagen (2), Ehm (1), Geisenhainer, Fazik (2)

(Quelle:SV Hermsdorf/OTZ/Jens Henning)

   

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