SV Hermsdorf: Früh den Zahn gezogen

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Handball Oberliga: Die Männer des SV Hermsdorf haben am Sonnabend das Thüringenderby in Apolda gewonnen und sind nach Abschluss der Hinrunde und mit 16 Pluspunkten Tabellendritter.

HSV 90 Apolda – SV Hermsdorf: 27:34 (8:19)

Apolda. Einen Einstand nach Maß ins Jahr 2016 haben die Handballer des SV Hermsdorf am Sonnabend in Apolda hingelegt. Sie gewannen am 13. Spieltag der Mitteldeutschen Oberliga das Thüringenderby beim starken Aufsteiger HSV Apolda 34:27 (19:8).
In den ersten 30 Minuten war es eine Demontage der Heimmannschaft. Nach neun Minuten und 36 Sekunden gelang dem HSV das erste Tor. „Wir standen in der Abwehr überragend. Mit Petr hatten wir einen starken Rückhalt. Ja und dann ging es ganz schnell, da haben wir die Bälle den Apoldaern ins Tor gelegt“, sagte Hermsdorfs Rechtsaußen Jan Heilwagen. Er und sein Gegenüber, Linksaußen Hannes Rudolph, liefen in den ersten zehn Minuten fast abwechselnd die Konter. „Wir waren in der Startphase gnadenlos. Damit haben wir Apolda früh den Zahn gezogen“, sagte Rudolph.
Und Petr Nedved parierte in der ersten Halbzeit elf Bälle.


Die meisten der Zuschauer in der voll besetzten Werner-Seelenbinder-Sporthalle in Apolda schauten entsetzt auf die Anzeigetafel. Sie konnten dabei ihren Augen kaum trauen, als es nach 17 Minuten 13:3 für die Gäste aus Hermsdorf stand.
Beim Halbzeitpfiff stand es 19:8 für den SVH. Apoldas Mannschaftsleiter Harald Dippmann hatte die Hoffnung noch nicht aufgeben. Er erinnerte sich an ein Spiel der ehemaligen Oberliga Thüringen (heutige Thüringenliga). Es war bestimmt zehn Jahre her. Da lag die Mannschaft des ThSV Eisenach II in Apolda nach 30 Minuten 19:9 vorn. Nach der Pause gelang dem HSV eine Aufholjagd, die am Ende mit dem Siegtreffer zum 31:30 noch belohnt wurde. „Im Handball ist vieles möglich. Da muss bei uns aber in der zweiten Halbzeit alles klappen“, sagte Dippmann kurz vor Wiederanpfiff.
Die Wiederholung vom Eisenacher Handball-Wunder blieb aus, obwohl die Gastgeber vier Minuten vor Schluss noch einmal gefährlich nahe aufkamen. Wer weiß, was passiert wäre, wenn Tobias Högl im Zurücklaufen den Konter nicht unterbunden hätte. Das wäre aus HSV-Sicht das Tor zum 27:31 gewesen. Es hätte noch ein Herzschlag-Finale geben können. Das ersparten sich die Hermsdorfer, weil er Adam Kiss und später noch zweimal Hannes Rudolph den Ball im Apoldaer Tor unterbrachten.
Die Hermsdorfer Handballer haben das Szenario selbst miterlebt, als sie einen solchen Rückstand kurz vor Schluss noch aufholen konnten.
Für SVH-Trainer Mario Kühne war klar, dass sich die Heimmannschaft trotz des klaren Rückstandes noch nicht aufgeben würde. „Ihlus wird seine Truppe in der Kabine schon zusammen gestaucht haben. Wenn man sieht, dass die zweite Halbzeit ausgeglichen war, spricht das auch für Apolda und für ihren Willen. Ich denke dennoch, das wir heute verdient gewonnen haben“, saget Kühne.
Die ersten 30 Minuten von Apolda war die stärkste Halbzeit der Hermsdorfer in der bisherigen Saison. Kreisläufer Michael Seime, der sich in der zweiten Halbzeit zweimal den zurück springenden Ball schnappte und ihn zum 23:13 (38.) und später zum 26:16 (45.) ins Tor warf, lobte die gesamte Mannschaft. „Wir haben heute in der Abwehr wunderbar gearbeitet. Das war schon klasse. Damit hätten wohl die wenigsten gerechnet, dass wir uns so stark präsentieren. In Apolda muss man erst einmal gewinnen. Und wir haben das heute recht überzeugend geschafft“, sagte Seime. Trainer Kühne wirkte zwar unmittelbar nach den Abpfiff ungewohnt entspannt beim gemeinsamen Jubeln vor den mitgereisten Fans aus Hermsdorf. Bei der Bewertung des Erfolges, der 16 Punkte und des dritten Tabellenranges meinte er nur: „Das ist schön. Das ist aber nur eine Momentaufnahme.“
Die anderen Ergebnisse gaben Kühne Recht. Die Hermsdorfer sind zwar Dritter. Der Abstand auf den viertletzten Rang, der unter Umständen den Abstieg bedeuten könnte, ist nach wie vor gering.

SVH: Nedved, Zehmisch – Högl (4), Kiss (10), Rudolph (8), Langer (2), Heilwagen (6), Seime (3), Ehm, Fischer, Reis, Riedel.

(Quelle: Jens Henning / 18.01.16 / OTZ)

   

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