Emotionslose Vorstellung

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Handball Mitteldeutsche Oberliga: Die Männer des SV Hermsdorf verlieren nach einer enttäuschenden Vorstellung ihr erstes Heimspiel des Jahres 2016 gegen den Zwickauer HC Grubenlampe.

Von Jens Henning

Hermsdorf. "Ich habe meine Spieler die ganze Woche über gewarnt, gewarnt, und... gewarnt. Da hat aber alles nichts geholfen. Ich hatte schon ein komisches Bauchgefühl, als ich in die Halle kam, dass das für kein guter Handballabend wird", sagte Hermsdorfs Handball-Trainer Mario Kühne nach der überraschenden 23:26-Heimniederlage gegen den Zwickauer HC Grubenlampe.

 

Für die Mannschaft aus Sachsen mit dem Ex-Hermsdorfer Ondrej Masak war der Sieg Gold wert. Sie standen vor dem Spiel mit dem Rücken zur Wand. Kühne sagte es noch ein wenig drastischer: "Der Patient Grubenlampe lag eigentlich schon am Boden. Wir haben ihn aber wiederbelebt. Wir haben Grubenlampe wieder den Nährboden zum Atmen gegeben, dass sie vielleicht doch noch die Liga halten."

Viel, vielleicht zu viel wurde vor dem Anpfiff des ersten Heimspiels der Hermsdorfer in der Mitteldeutschen Oberliga 2016 schon von den Pluspunkten 18 und 19 gesprochen und vom möglichen Polster von acht Punkten auf Zwickau im Falle eines Sieges. Die Realität hatte die SVH-Handballer nach dem Schlusspfiff schnell eingeholt. Die 17 Punkte haben zwar weiter Bestand, doch die Zwickauer verkürzten den Rückstand in der Tabelle nach dem 15. Spieltag bis auf vier Zähler.

Die Startviertelstunde war die einzige Phase im Spiel, die den über 500 Zuschauern in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle gefallen konnte.

Als Mannschaftskapitän Robert Zehmisch zu Beginn der zweiten Halbzeit nach seiner Einwechslung fünf Bälle in Folge hielt, dachte nicht nur Trainer Kühne, dass jetzt ein Ruck durch das Team gehen wird. Die Hermsdorfer warfen im Gegenzug den Ball bei ihren fünf Angriffen leichtfertig weg. Der Anschlusstreffer zum 14:15 war das knappste Resultat nach der Pause.

Als die Gäste beim 22:16 mit sechs Toren wegzogen, war die Partie gelaufen.

Kühne fehlten auch 24 Stunden nach dem Abpfiff noch die Worte für diese emotionslose, leidenschaftslose Vorstellung seiner Mannschaft. "Ich will meine Spielern nicht das Bemühen absprechen. Eine solche Leistung dürfen wir aber vor dem Heimpublikum abliefern. So kann man mal auswärts auftreten, aber nicht im Wohnzimmer, in unserer Halle."

Die erste Analyse der Heimpleite erfolgte bereits unmittelbar nach der Partie in der Mannschaftskabine. "Da sind auch einige selbstkritische Worte gekommen von den Spielern", saget Kühne.

Hermsdorfs Rechtsaußen Jan Heilwagen wirkte nach dem Abpfiff angefressen, aber er stellte sich dennoch den Reporter-Fragen.

"Wir waren es wohl zu sicher, dass wir Grubenlampe im Vorbeigehen besiegen werden. Der Gegner war nicht besser, aber wir heute einfach nur sehr schlecht. Wir hätten heute eine großen Schritt machen können in Richtung eigener Klassenerhalt. Das haben wir nicht geschafft. Da müssen wir uns jetzt die Punkte aus dem nächsten Spiel bei Plauen-Oberlosa holen. Ich kann versprechen, dass wir uns dort anders präsentieren werden. Wir werden angreifen."

Statistik
Hermsdorf - Zwickau 23:26 (13:14)
SVH: Nedved, Zehmisch - Fischer (5), Kiss (2), Ehm (1), Heilwagen (2), Riedel (2), Högl (4), Seime (5), Koci (1), Rudolph (1), Schreck, Reis. Siebenmeter: SVH 2/2; Zwickau 3/2 Zeitstrafen: SVH 6/ Zwickau 9.

(Quelle: OTZ/Jens Henning/02.02.2016)

   

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