Pflichtaufgabe erfüllt

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Handball Oberliga: Die Hermsdorfer besiegen am Sonnabend in eigener Halle das abgeschlagene Tabellenschlusslicht TSG Calbe nach einer schwachen ersten Halbzeit noch deutlich 32:22 (12:10).

Von Jens Henning

Hermsdorf. Die Hermsdorfer haben ihre Mini-Krise überwunden. Nach drei Niederlagen in Folge gelang der Mannschaft von Trainer Mario Kühne am Sonnabend gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten TSG Calbe mit dem 32:22 (12:10) ein deutlicher Heimsieg.

Der Jubel über die nun 19 Pluspunkte im sechsten Jahr der Zugehörigkeit zur vierthöchsten Spielklasse Deutschlands hielt sich in Grenzen. Es machte sich vielmehr bei den Spielern, Trainer und Verantwortlichen nach dem Abpfiff eine gewisse Erleichterung breit.

 

"Wir haben gewonnen, schön. Mehr aber auch nicht. Ich habe gerade gehört, dass auch Freiberg, unser nächster Gegner, in Pirna gewonnen hat. Daran sieht man, wie eng es in dieser Liga zugeht. Das ist schon irre", sagte Hermsdorfs Mannschaftskapitän Robert Zehmisch.

Und der Capitano wurde noch kritischer, als er auf die ersten 30 Minuten zu sprechen kam. "Im Ernst, die erste Halbzeit war einfach nur unterirdisch, was wir da gespielt haben. Das Beste war noch das Ergebnis, das wir mit einem Plus von zwei Toren in die Kabine gehen konnte. Für die Zuschauer war das aber kein Leckerbissen, im Gegenteil. Das sah von draußen bestimmt nicht so gut aus. Die erste Halbzeit war pfui, die zweite hui", sagte Zehmisch.

Das Duell gegen das Schlusslicht mussten die Hermsdorfer unbedingt gewinnen und sie erfüllten die Pflichtaufgabe. Den Druck des unbedingt Gewinnen zu müssen konnte die Kühne-Truppe lange Zeit nicht ablegen.

Und auch in der zweiten Halbzeit erwischten die Hermsdorfer eine Phase, wo das Spiel noch einen anderen Verlauf hätte nehmen können. Als Martin Ehm per Konter zum vierten Mal zu Beginn der zweiten Halbzeit seine Mannschaft beim 18:13 bis auf fünf Tore in Führung brachte, schien die Vorentscheidung gefallen. Da waren schon fast 42 Minuten herum.

Es folgten zwei Minuten und 47 Sekunden, da hätte Calbe fast den 17:18 erzielt. Der Anschlusstreffer blieb den Hermsdorfern erspart, weil der Calbe-Spieler Ronny Krause einen Tempogegenstoß nicht im SVH-Tor unterbrachte, sondern den Ball an den linken Außenpfosten knallte.

Hermsdorfs Trainer Mario Kühne stand während dieser Aktion wie erstarrt an der Außenlinie. Doch Kühnes Mine hellte sich schnell wieder auf, weil Tobias Högl und Michael Seime mit ihren drei Treffern zum 21:16 den alten Tor-Abstand herstellten.

Bei Högls Treffer verletzte sich Calbes Torwart Bastian Krautwald am rechten Fußgelenk. Für Krautwald ging es nicht mehr weiter. Er musste die Schlussminuten auf der Auswechselbank medizinisch betreut werden. Für ihn zog sich der Feldspieler Ronny krause, der zuvor die Chancen zum Anschlusstor vergeigte, das Torwart-Trikot über.

Von diesem Zeitpunkt an war klar, dass es an diesem Abend nur noch einen Sieger geben wird: der SV Hermsdorf. Krause mühte sich zwar, hielt auch zwei Bälle. Man merkte aber schon, dass bei den Gästen kein gelernter Torwart im Kasten mehr stand. Das Torwerfen fiel den Högls, Langers und Co wohl nicht noch nie so leicht.

Das schönste Tor des Abends warf Marek Koci, der ein 30 Meter-Zuspiel von Högl aufnahm, sich am gegnerischen Kreis drehte und den Ball über den herausspringenden TSG-Calbe zum 31:21 lupfte.

"Wir haben jetzt 19 Punkte. Die reichen aber noch nicht. Wenn wir gegen Freiberg in der nächsten Woche so auftreten, wie heute in der zweiten Halbzeit, können wir auch das Spiel gewinnen", sagte Högl.

Die Steigerung in den zweiten 30 Minuten machte er an zwei Punkten fest. "Erstens hatten wir in der zweiten Pause mehr Spaß. Und zweitens sind wir endlich auch mal dort hingegangen, wo es auch als Sportler mal wehtut."

Hermsdorf - Calbe 32:22 (12:10)
SVH: Nedved, Zehmisch - Högl (6), Koci (1), Rudolph (5), Langer (3), Fischer (3), Heilwagen (2), Seime (4), Schreck (5), Ehm (2), Halbauer (1).

(Quelle: OTZ/Jens Henning/29.02.2016)

   

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