Ein Slowake entscheidet das Derby
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Handball Landesliga: Die Reservemannschaft des SV Hermsdorf hat am Sonntag im Derby bei Post Gera dank des Treffers von Matej Fazik kurz vor dem Abpfiff ihren zehnten Saisonsieg gefeiert.
Von Jens Henning
Gera. Das wird dem Zwei-Meter-Mann Matej Fazik gut getan haben. Am Sonntag war der Slowake der Matchwinner im Landesliga-Derby zwischen Post Gera und dem SV Hermsdorf II.
Der Kreisläufer, der im Januar 2014 von Goldbach wechselte, trat bisher in seiner Zeit in Hermsdorf nicht so oft als Torschütze in Erscheinung, schon gar nicht als Schütze des entscheidenden Tores. Faziks Qualitäten liegen ganz klar in der Defensivarbeit. Im Angriff holt er viele Siebenmeter heraus. Zuletzt brummte Fazik eine Sperre aus dem Radis-Heimspiel am 28. November ab. Da wurde sein Foul im Nachhinein mit drei Spielen Pause geahndet.
Fazik gehört eigentlich zur ersten Mannschaft
In Gera war plötzlich alles anders: Vier Sekunden vor Schluss erzielte Fazik, der nominell zur ersten Mannschaft in der Mitteldeutschen Oberliga gehört, aber durch eine Verletzung in der Vorwoche nicht zum Einsatz kam im Spiel beim HC Burgenland in Naumburg, das Siegtor für die SVH-Reserve zum 23:22 (10:11). Das Zuspiel kam vom Trainersohn Tom Friedrich. Dass die Hermsdorfer überhaupt noch zum Siegtreffer kamen, war sehr glücklich.
Die Geraer hätten Sekunden davor, auch das 23:22 werfen können. Doch der Post-Mann versemmelte den Tempogegenstoß. Er warf neben das Tor. Danach ging es ganz schnell. Die Hermsdorfer spielten die zweite Welle, bis zu Fazik.
Eine Person freute sich ganz besonders über das Tor, seine Freundin und ehemalige SVH-Handballerin Juliana Liskova. Dass der Slowake am Sonntag überhaupt zum Kader der zweiten Mannschaft zählte, stand 24 Stunden vorher noch gar nicht fest. Unterhalb der Woche hatte Hermsdorfs Trainer Jens Friedrich den groß gewachsenen Kreisläufer angesprochen, ob er denn am Sonntag aushelfen könne. Am Sonnabend Vormittag gegen 10 Uhr blinkte Friedrichs Handy. Fazik hatte den Trainer eine Nachricht geschickt mit den Worten: "Hallo Jens, wenn du mich brauchst und ich der Mannschaft helfen kann, dann würde ich am Sonntag zur Verfügung stehen." Friedrich zögerte nicht und schrieb zurück. "Na klar brauchen wir dich. Wir treffen uns Viertel drei zur Abfahrt an der Sporthalle."
Für die Hermsdorfer war der Sieg in der Sporthalle der Integrierten Gesamtschule (IGS) in Gera der zehnte Sieg in Folge. Die Marke von 20:0-Punkten wurde damit erreicht. Die Mannschaft bleibt weiter am Staffelfavoriten HSV Apolda II dran. Die Apoldaer schraubten ihre Saisonbilanz nach einem 33:22 gegen die HSG Oppurg/Krölpa auf 22:0-Zähler.
Da auch der Tabellendritte SV Aufbau Altenburg beim SV Fortuna Großschwabhausen 27:30 unterlag, liegen zwischen dem Tabellenzweiten Hermsdorf II und dem SV Altenburg schon neun Punkte Differenz.
Dass vor einigen Tagen von Trainer Friedrich neu herausgegebene Saisonziel mit einem Podestplatz ist fast wieder Geschichte. Der zweite Platz ist nämlich wohl schon so gut wie sicher - in den nächsten Wochen geht es nur noch um Platz eins oder zwei.
"Die 20:0-Punkte sind eine schöne Momentaufnahme. Es war knapp, es war eng. Das wussten wir alle schon vor dem Spiel. Es war auch kein ansehnliches Spiel. Dafür leisteten sich beide Teams zu viele Fehler. Auf Grund der zweiten Halbzeit haben wir uns den Sieg verdient gehabt", sagte Friedrich. Er wurde am Spieltag 46 Jahre alt.
SVH II: Starkloff, Hentschel - Hüttenrauch (4), Heyder, Steingrüber, Reis (3), Grund, T. Friedrich (1), Opitz, Herling (3), Halbauer (2), Soos (7), Krüger, Fazik (2)
(Quelle: OTZ/Jens Henning/16.01.2016)