Letztes Heimspiel für SV Hermsdorf wie gemalt
- Details
- Zugriffe: 4500
Handball Männer, Mitteldeutsche Oberliga: Die Hermsdorfer besiegen den Tabellendritten SV Oebisfelde.
SV Hermsdorf - SV Oebisfelde 29:23 (13:13)
Hermsdorf. Besser hätten die Verantwortlichen des SV Hermsdorf das letzte Heimspiel der Oberliga-Handballer am Sonnabend nicht planen können. Erst lieferten die Spieler über weite Strecken der 60 Minuten beeindruckenden Handball gegen die Spitzenmannschaft SV Oebisfelde. Nach dem Schlusspfiff und dem 29:23-Sieg (13:13) rissen die Momente der Emotionen nicht ab auf dem Parkett. Die Mannschaft hatte sich zusammen mit den treuesten Fans im Halbkreis aufgestellt. Zu diesem Zeitpunkt waren immer noch knapp 250 Zuschauer in der Halle. Hermsdorfs Trainer Mario Kühne griff zum Mikro und bat seinen ehemaligen Trainerkollegen und jetzigen Männerwart Jens Friedrich aufs Spielfeld. "Jens hat in den vergangenen sechs Jahren Großartiges geleistet. Es ist auch sein Verdienst, dass wir heute hier stehen und feiern können", sagte Kühne. Friedrich, der als emotionaler Mensch bekannt ist, rang sehr mit den Tränen.
Dann folgte noch ein Abschied, mit dem die wenigsten gerechnet hätten. Mannschaftskapitän Ondrej Masak wird nach drei erfolgreichen Jahren in der kommenden Saison nicht mehr für den SVH auflaufen. "Wir haben bis zum Schluss gekämpft. Wir haben gehofft, dass wir ihn noch umstimmen können. Er ist bei seiner Meinung geblieben. Das müssen wir akzeptieren", sagte Friedrich später. Die Aufgaben für die sportliche Leitung dürften noch größer werden. Im Februar hatte Kühne bei seiner Zusage, auch über die Saison Trainer zu bleiben, den Wunsch formuliert zwei neue Rückraumspieler nach Hermsdorf zu holen. Mit Masaks Weggang erhöht sich die Zahl auf drei. "Es laufen Gespräche, solange aber nichts in trockenen Tüchern ist, werden wir keine Namen nennen", sagte Friedrich.
Dass die Hermsdorfer mit dem Sieg über Oebisfelde auch gegen die dritte Top-Mannschaft der Mitteldeutschen Oberliga daheim nicht verloren, machte auch Jan Heilwagen, stellvertretender Kapitän, ein wenig nachdenklich. "Ich weiß auch nicht, woran das liegt, dass wir gegen die Spitzenmannschaften so stark auftreten und gegen andere Mannschaften, die weiter unten in der Tabelle stehen, nur unentschieden spielen. Es spielt sich wohl besser, wenn man weiß, dass man als Außenseiter nichts zu verlieren hat."
Die Phase nach der Pause am Sonnabend gegen Oebisfelde gehörte mit zu den besten der gesamten Saison. Als der SVH durch Eric Fischer beim 23:16 (47.) das erste Mal mit sieben Toren davon eilte, hatte der Gegner gerade Mal drei Mal nach dem Wechsel erzielt. "Da hat Petr einige Bälle gehalten, Da klappte es mit der Wechselwirkung zwischen Abwehr und Torhüter", sagte Heilwagen.
Gegen Halle gepunktet, gegen Köthen gewonnen und jetzt auch Oebisfelde besiegt, Heilwagen formulierte schon einmal vorsichtig und noch nicht abgestimmt mit seinem Trainer die Ziele fürs fünfte Oberliga-Jahr. "Vielleicht sollten wir uns vornehmen, um Platz fünf oder sechs mitzuspielen." Diese Platzierung war schon in dieser Saison drin, wenn der SVH nicht einige Male einen klaren Vorsprung eingebüßt oder verspielt hätte.
SVH: Nedved, Harseim, Szlapka - Fischer (4), Masak, Schreck (3), Högl (7), Fazik, Wendt (3), Zele (7), Opel, Heilwagen (4), Seime (1).
(Quelle: OTZ / Jens Hennig / 28.04.2014)