Der Tabellenführer kommt
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Oberliga, Männer, SV Hermsdorf - HSC Erfurt (Sbd., 19.30 Uhr).
Einfache Tore brauchen die Hermsdorfer Handballer morgen gegen Erfurt.
"Es wird kein leichtes Spiel. Das wissen wir. Wir werden in dieser Saison kein einziges leichtes Spiel mehr haben. Das muss jeden klar sein", sagte SVH-Trainer Jens Friedrich.
Die Erfurter kommen als Tabellenführer nach Hermsdorf, sie haben beide Spiele gewonnen. "Sie haben zwei leichtere Spiele gehabt. Sie verfügen über eine eingespielte Mannschaft. Man wird am Sonnabend sehen, wie stark Erfurt wirklich ist. Der Rückraum ist von den Namen her stark besetzt, noch stärker als der von Werratal", sagte der Trainer.
Den plagen ganz andere Sorgen, als auf den Gegner zu schauen. Maik Grützbach konnte zwar wieder leicht mittrainieren. Ob er aber bis zum Spiel wieder fit wird und auch seine Leistung abrufen kann, das bezweifelt der Hermsdorfer Trainer. Und Grützbach ist nicht die einzige Baustelle. Ferenc Bergner konnte wegen eines grippalen Infektes nicht mittrainieren. "Ich glaube nicht, dass er spielt." Die Hermsdorfer müssen ihre Fehlerquote senken, vor allem im Abschluss. "Wenn wir die Effektivität hinbekommen, ist für uns morgen was drin."
Die Zauberworte sind Tore nach Kontern, durch die zweite Welle und die Schnelle Mitte. "Dann nehmen wir uns den Druck im eigenen direkten Positionsangriff." Die Erfurter bringen mit Trainer Gerd Stefanowsky einen ausgewiesenen Taktik-Fuchs mit, der sofort auf Spielabläufe reagiert. Friedrich hält es schon für möglich, dass einer seiner Rückraumwerfer eng gedeckt wird. Sollten Grützbach und Bergner nicht spielen können, würde sich das Angriffsspiel auf die Schultern von Stefan Riedel und Tobias Högl konzentrieren.
Im Vorjahr trafen Hermsdorf und Erfurt gleich dreimal aufeinander, dreimal waren es ganz besondere Spiele. Anfang November 2008 erlebte Erfurt in der Meisterschaft das wohl verrückteste Spiel des Jahres. Der HSC Erfurt lag nach 41 Minuten beim 23:16 mit sieben Toren vorn. Tobias Högl, bis dahin bester Spieler, kassierte Rot. Nichts sprach damals mehr für den SVH, doch am Ende gewann Hermsdorf nach einem unglaublichen Schlussspurt 28:26. Stefanowsky fehlten die Worte: "Das Spiel hatte nicht Hermsdorf gewonnen, sondern wir verloren." Anfang Januar gab es ein Wiedersehen im Thüringer Landespokal. Es ging in die Verlängerung, Hermsdorf siegte 43:40.
Im Liga-Rückspiel machten es seine Jungs besser: Die Partie in Hermsdorf wurde zu einer eindeutigen Angelegenheit beim 35:29 für den HSC. "Wir haben uns heute cleverer angestellt als im Hinspiel. Der Sieg ging absolut in Ordnung."
Hält diese Serie an, darf sich der Zuschauer morgen Abend in Hermsdorf auf das nächste Handball-Fest freuen. Der Ausgang ist völlig offen.
(Quelle:OTZ)