Hermsdorfer Handballer verlieren im DHB-Pokal gegen Hüttenberg
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Hermsdorf. SVH-Handballer Markus Parybyk (23) war völlig hin und weg.
In der Halbzeitpause lief er zu seinen Mitspielern Marvin Schreck (verletzt) und Florian Wunder (noch nicht spielberechtigt) und Torwart René Meißner (nicht eingesetzt) hinter das Tor und schüttelte nur mit dem Kopf. "Das ist der Wahnsinn, was die für einen Konterhandball praktizieren. Du muss eigentlich schon zurücklaufen, bevor du geworfen hast, um eine Chance zu haben", sagte Parybyk.
Wenig später verschwand er erst einmal in die Umkleidekabine. Mit sieben Toren lagen seine Hermsdorfer gegen den Zweitligisten TV Hüttenberg nach 30 Minuten hinten. Am Ende der Partie der 1. Runde des DHB-Pokals waren es beim 22:35 sogar 13 Tore Differenz.
Hüttenberg wurde am Sonnabend vor offiziell 212 zahlenden Zuschauern in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle seiner Favoritenrolle gerecht.
So richtig zufrieden war der Zweitliga-Vertreter aber offenbar nicht. TVG-Betreuer Christian Schreier suchte nach Erklärungen: "Irgendwie spielen unsere Jungs immer gehemmt, wenn sie gegen Mannschaften aus unteren Klassen spielen."
Noch am Mittwoch davor testete die Profimannschaft aus Hüttenberg gegen den mittelhessischen Ortsnachbarn und Erstbundesligisten HSG Wetzlar und war beim 25:26 gleichwertig. "Heute haben wir nicht gut gespielt. Das können die Jungs viel besser", sagte Hüttenbergs Betreuer.
Die Hermsdorfer, die am 11. September gegen den LVB Leipzig in die Mitteldeutsche Oberliga starten, lieferten eine gute Leistung gegen den schier übermächtigen Gegner ab. SVH-Trainer Jens Friedrich monierte in seiner Analyse nur die Schwächen in der Rückwärtsbewegung. "Da standen mir zu viele Hüttenberger frei." 13 der 35 Tore der Gäste waren nach 1:0-Konter.
Bis zur 11. Minute konnte der SV Hermsdorf beim 6:7 von der Pokalsensation träumen. Es folgte die erste Konter-Welle der Gäste. Bis zur 26. Minute führte der Gast 15:9, sechs der acht Tore fielen nach Tempogegenstößen. "Wir wollten die Angriffe lange ausspielen und auf die Wurfchance warten", sagte Friedrich über das taktische Konzept. Nach dem Wechsel konnte der Viertligist den Sieben-Tor-Rückstand bis zur 36. Minute halten.
Der TVG zog immer wieder mit dem Tempo an. Beim 23:13 (38.) waren es zum ersten Mal zehn Tore, die beide Mannschaften trennten. Hermsdorf verteidigte den Abstand bis zur 48. Minute. Es folgte wieder die Trumpfkarte Konter: Andreas Scholz, der 13-fache Torschütze Florian Billek und Tomek Jezewski erhöhten im ICE-Tempo auf 31:17 (50.).
Zehn Minuten später folgte der Abpfiff. Für die Hermsdorfer war um 21.06 Uhr das Abenteuer DHB-Pokal, wie schon in den Vorjahren, erwartungsgemäß in der ersten Hauptrunde beendet.
Der TV Hüttenberg ließ an diesem Abend keine Überraschung zu. Das Team will in die eingleisige zweite Bundesliga ab Herbst 2011. Dazu ist in der bevorstehenden Saison in der Süd-Staffel Platz acht nötig. Betreuer Schreier ist überzeugt, dass diese Zielsetzung erfüllt wird. "Den achten Platz schaffen wir."
Die Hermsdorfer haben andere Ziele. Sie wollen die Klasse halten in der Mitteldeutschen Oberliga. "Wir sind auf einem guten Weg. Die Mannschaft hat sich zum Zwickau-Test am Donnerstag nochmal gesteigert, auch wenn das am Ergebnis nicht deutlich wird. Für uns war das Pokalspiel das bisher wichtigste Vorbereitungsspiel", sagte Friedrich.
SVH: Nedved, Szlapka Opel, Fischer (2), Högl (2), Grützbach (4), Riedel, Bergner (6), Parybyk (1), Heilwagen (3), Steinbach (2), de la Motte, Najman, Rust (2).
(Quelle:OTZ)