Hermsdorfer Handballer orientieren sich nach unten

Details Nur noch vier Pluspunkte trennen die Handballer des SV Hermsdorf in der Mitteldeutschen Oberliga vom ersten Abstiegsplatz – bei drei Absteigern. Vor dem morgigen Heimspiel gegen das Schlusslicht Eintracht Glinde (Anwurf 19.30 Uhr) unterhielten wir uns mit dem Hermsdorfer Trainer Jens Friedrich (40)

Wie oft schauen Sie auf die aktuelle Tabelle, Herr Friedrich?

Nicht häufiger als sonst auch. Wir haben immer nur vom Klassenerhalt gesprochen. Sicher gab es einige, die uns schon woanders gesehen haben. Wir haben uns vom ersten Spieltag an, immer nach unten orientiert.

Die personelle Situation sieht nicht rosig aus. Das Verletzungspech ist groß. Wer kommt von den Rückraumleuten wann zurück?

Die Knieverletzung bei Marcus Parybyk aus dem Leipzig-Spiel sieht es wohl nicht ganz so schlimm aus. Er hat für diese Woche noch eine Sportbefreiung. Ich denke, er ist in der nächsten Woche gegen Staßfurt wieder dabei. Bei den anderen vier Spielern dauert es noch.

Wen sehen wir denn zuerst wieder auf dem Parkett?

Ich plane als erstes mit Maik Grützbach und vielleicht mit Ferenc Bergner.

Wie geht es Robert Herling?


Er ist ganz nah dran an der Mannschaft. Er fährt zu jedem Spiel mit. Seine muskuläre Verletzung war nicht ohne. Das braucht Zeit, Zeit, die wir eigentlich nicht haben. Es bringt aber nichts, ihn jetzt zu bringen, dann reißt die Verletzung im Oberschenkel wieder auf und dann ist für ihn die Saison beendet.

Gab es intern Überlegungen, noch einmal auf dem Transfermarkt zuzuschlagen?


Wir hatten vor zwei, drei Wochen schon mal daran gedacht, wir haben auch den Spielermarkt beobachtet. Wir können aber einen Blitztransfer finanziell nicht stemmen. Wir setzen auf die Spieler, die wir jetzt zur Verfügung haben.

Die restlichen Ansetzungen lesen sich nicht so schlecht. Hermsdorf hat viele Tabellennachbarn noch zu Gast?


Das stimmt schon. Das ist aber keine Garantie, dass wir diese Spiele auch am Ende gewinnen. Schauen Sie doch mal an, wie verrückt die Liga spielt, Radis gewinnt überraschend in Ronneburg, Ziegelheim holt einen Punkt in Wolfen, Oebisfelde punktet in Leipzig. In dieser Liga ist alles möglich. Das macht aber diese Liga auch so reizvoll. Schließlich haben die Vereine der drei Landesverbände viele Jahre um diese Liga gekämpft.

Bekommen Sie am Sonnabend gegen Glinde überhaupt die Mannschaft voll?


Wir werden mit dem Kader vom Spiel in Leipzig auflaufen. Dazu kommt noch Michael Remme.

Also auch wieder mit Mario Kühne?

Der Mario steht wieder bereit.

Die letzten zwei Spiele in Bad Blankenburg und Leipzig liefen ähnlich. Da verlor Hermsdorf das Spiel schon in der ersten Halbzeit. Wird sich das morgen wiederholen?


Ich hoffe mal nicht, sonst wird es sehr schwer. Jeder Spieler weiß um unsere Lage. Jeder Spieler weiß auch, dass wir als Trainer kaum Möglichkeiten haben, von der Bank aus zu reagieren. Wir müssen an die Ehre appellieren. Jeder muss seine taktischen Aufgaben erfüllen. Da darf keiner aus dem Konzept ausbrechen. Jeder muss für den anderen kämpfen, nur dann können wir gegen Glinde erfolgreich sein. Das Glinde Letzter ist, interessiert mich herzlich wenig. Die haben vorigen Sonntag bewiesen, wozu sie in der Lage sind. Die haben das Spiel gegen Ronneburg noch umgebogen. Deshalb werde ich auch den Teufel tun, und von einer Favoritenrolle sprechen, nur weil wir einige Plätze vor Glinde stehen.

Die Zuschauer werden also am Sonnabend keine Handball-Show erleben, sondern Kampf um jeden Ball und um jedes Tor.


Wir stecken im Abstiegskampf. Das Wort sagt es alles aus. Es geht nur über eine gute Abwehr. Da müssen wir ehrliche Arbeit abliefern.

(Quelle:OTZ)
   

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