Der Schrecken von Ziegelheim

Details Handball Mitteldeutsche Oberliga, Männer: Hermsdorfer stehen vor dem ersten Endspiel um den Klassenerhalt SV Hermsdorf gegen LSV Ziegelheim (Sbd., 19.30 Uhr)
Hermsdorf. Der Hermsdorfer Trainer Jens Friedrich (41) wirkte gestern schon etwas genervt, als er zum wiederholten Male auf den Sensationssieg der Ziegelheimer gegen die Top-Mannschaft Leipzig angesprochen wurde.

Seine Reaktion kam fast wie aus der Pistole geschossen. Und was war mit unserem Spiel? Was hätten die Leute gesagt und geschrieben, wenn wir in Dresden gewonnen hätten?, sagte der Hermsdorfer Übungsleiter.

Und Friedrich wollte auch nicht kommentieren, ob nun der Sieg der Ziegelheimer gut sei oder schlecht fürs morgige Duell in der wahrscheinlich proppevollen Werner-Seelenbinder-Sporthalle in Hermsdorf.

Fest steht: Die Partien zwischen Hermsdorf und Ziegelheim waren immer eng, immer spannend, teilweise dramatisch.

Der 31:24-Auswärtssieg der Hermsdorfer am 16. Oktober passte ganz und gar nicht in dieses Raster.

In den letzten zwei Spielen in Hermsdorf gab es keinen Sieger. Die Duelle endeten jeweils unentschieden.

Ein Spielername prägte sich vor vier Monaten besonders beim LSV ein: der von Marvin Schreck. Die regionale Presse in Ziegelheim strapazierte sogar das Wortspiel von Marvin, den Schrecklichen. Rückblende: Nach der Pause kam der Rechtshänder aufs Parkett der Wieratalhalle. Offenbar hatte beim LSV keiner den 23-Jährigen auf der Rechnung. Schreck machte das, was er am liebsten macht: Tore werfen. Er versenkte die Bälle reihenweise. Sechs Würfe, sechs Tore. Nur der siebente Versuch endete nicht hinter der Linie.

Jens Friedrich hatte das letzte Spiel noch genau vor den Augen. Ja, der Marvin hatte damals prima getroffen. Letzte Woche in Dresden hat er ein gutes Spiel gemacht. Es könnte sein, dass der Marvin bei unserer taktischen Ausrichtung eine Rolle spielt.

Mehr ließ sich Friedrich vor dem ersten von neun Endspielen der Hermsdorfer um den Klassenerhalt nicht in die Karten gucken. Jeder Spieler weiß, worum es geht. Wir werden alles aufbieten, was halbwegs laufen kann, sagte Friedrich. Ob das eine Anspielung auf die verletzten Spieler sei, beantwortete er nicht. Er grinste nur.

(Quelle:OTZ)
   

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