Handball: Für Hermsdorf wird Abstiegskampf prekär
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Hermsdorf. Der HSV hatte gleich zum Saisonstart die Seuche erwischt. Bis zu fünf Spieler fielen aus. Sie verloren ihren Linkshänder mit einer schweren Knieverletzung. Hermsdorf hatte im Januar und Februar das Pech an Händen und Füßen kleben. Am schlimmsten traf es Marcus Parybyk. Der 23-Jährige kann das Sportjahr 2011 abhaken.
Doch die Zeit für großartige Sentimentalitäten ist vorbei: das gilt für die Naumburger, das gilt auch für die Hermsdorfer.
Beide Teams stecken im Abstiegskampf. Naumburg ist als Tabellen-Vorletzter schon mitten drin. Die Hermsdorfer stehen als Siebenter zwar noch auf einem rettenden Platz. Doch schon zwei weitere Niederlagen und gleichzeitige Siege der Verfolger könnten den SVH in die Tabellenregionen von Naumburg bringen.
Hermsdorfs Trainer Jens Friedrich (41) hat den Ernst der sportlichen Lage längst erkannt. Nach dem Ziegelheim-Debakel und vor der Naumburg-Fahrt nimmt er jeden gesunden und noch nicht gesunden Spieler seiner Mannschaft in die Pflicht. Friedrich verlangt Punkte. Es ist zehn vor Zwölf. Wir müssen aufpassen. Wenn wir nicht schnell Punkte einfahren, ist es fünf vor Zwölf.
Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut trotz der 27:30-Heimniederlage. Ferenc Bergner (36) macht nach seiner auskurierten Schulterblatt-Verletzung Fortschritte. Im Deckungsverband mit Sebastian Steinbach könnte Bergner schon am Sonnabend in Naumburg zur Trumpfkarte werden.
Ebenfalls in Naumburg als Spieler dabei ist Kapitän Stefan Riedel (29). Der Kapitän der Hermsdorfer stand schon gegen Ziegelheim kurz vor seinem Comeback. Doch die Hermsdorfer wollten nichts riskieren.
Linkshänder Eric Fischer (20) hat von seinem Arzt auch grünes Licht wieder bekommen. Friedrich rechnet mit Fischer für das Heimspiel am 12. März gegen TuS Radis, spätestens aber für das Ostthüringen-Derby am 19. März beim HSV Ronneburg.
Die gleiche Zeitschiene hat Friedrich für Robert Herling (27) aufgestellt. Friedrich und Herling, die sich schon sehr lange kennen, führten voriges Wochenende ein sehr langes, ein sehr intensives Gespräch unter vier Augen. Ich habe dem Robert gesagt, was ich von ihm erwarte. Jetzt liegt es an ihm, wie schnell er den Weg zurück zur Mannschaft findet, wie schnell er wieder auf der Platte steht und uns mit seinen Toren weiterhelfen kann.
Herling hat sich bis jetzt mit einem komplizierten, weil langwierigen Muskelbündelriss aus dem Spiel am 13. November beim amtierenden Sachsen-Anhalt-Meister SV Oebisfelde (33:29) herumgeschlagen.
Das Hinspiel am 23. Oktober hatten die Hermsdorfer Handballer 27:23 (16:13) gewonnen. Bis acht Minuten vor Schluss war es eine enge Kiste, da verkürzte Naumburg beim 23:24 bis auf ein Tor. Für Friedrich spielt dieses Ergebnis in der Vorbereitung für morgen Abend keine Rolle mehr. Das ist am Sonnabend ein völlig anderes Spiel, damals haben wir mit voller Kapelle gespielt.
Die Hermsdorfer standen nach dem Hinspiel mit 9:3-Punkten ganz oben in der Tabelle der Mitteldeutschen Oberliga. Die Hermsdorfer hatten das fünfte Spiel in Folge gewonnen.
Von diesen Erfolgsbilanzen können Friedrich & Co. im Moment nur träumen.
Die Partie in Naumburg ist für die Hermsdorfer das neuntletzte Spiel der Saison. Danach folgen für die Ostthüringer bis zum Finale am 14. Mai noch fünf Heim- und drei Auswärtsspiele.
(Quelle:OTZ)