Gegner zu schwach: SV Hermsdorf II-Trainer für Spielverlegung

Details Handball, Männer, Thüringenliga: Hermsdorf II spielt morgen nicht.

Hermsdorf. Das Thüringenliga-Handballspiel zwischen dem SV Hermsdorf II und dem Nordhäuser SV wird morgen 16 Uhr nicht angepfiffen.

Die Nordhäuser haben nach eigenen Aussagen große Personalsorgen. Von acht angeschlagenen oder verletzten Spielern ist die Rede. Gestern morgen riefen sie in Hermsdorf an und baten um eine Verlegung.

Hermsdorfs Trainer Bernd Mühlberg (53) aus Weißenborn stimmte nach kurzem Überlegen zu und verzichtete damit möglicherweise auf zwei leicht verdiente Punkte. Die Nordhäuser wären wohl mit Anschlusskadern nach Hermsdorf gereist. Eine Chance, das Spiel zu gewinnen, hätten sie kaum gehabt.

Aber warum sagte Bernd Mühlberg gestern nicht Nein zur Spielverlegung? Schließlich steckt nicht Nordhausen im Abstiegskampf und braucht jeden Punkt, sondern der SV Hermsdorf II?

"Vielleicht ist das noch die alte Schule. Ich möchte die Punkte auf den Parkett ausspielen, sportlich fair und nicht am grünen Tisch oder wie es vielleicht hier gewesen wären, gegen eine Mannschaft, die wohl auch in Unterzahl angetreten wäre, um weitere Strafen zu umgehen."

Die Rechtslage war eindeutig. Hätte Hermsdorf der Verlegung nicht zugestimmt, hätte Nordhausen mit einer Rumpfmannschaft anreisen müssen oder ganz verzichten müssen. Die Punkte wären dann auch in Hermsdorf geblieben.

Doch Mühlberg verdiente sich gestern wohl den Fairplay-Preis des Jahres mit seiner Entscheidung.

Per SMS verständigte Mühlberg seine Spieler. Am Abend beim Training folgte die Erklärung für sein Entscheidung.

Als Ersatztermin steht der 15. Dezember im Raum. "Ich weiß nicht, ob ich mich vielleicht nach der Saison ärgern werde. Ich kann aber jetzt und heute mit einem guten Gefühl in den Spiegel schauen."

Der Trainer-Fuchs konnte sich nicht an einen ähnlichen Fall erinnern, wo seine Mannschaft davon betroffen gewesen wäre.

Die Spielabsage hat für den 53-Jährigen noch etwas Gutes. Er kann selbst ab 14 Uhr bei der dritten Mannschaft von Post SV Gera gegen den TSV 1890 Stadtroda II spielen. "Von diesem Spiel habe ich mein Ja zur Verlegung aber nicht abhängig gemacht."

(Quelle:OTZ/Jens Henning)
   

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