Wie im besten Krimi

Details Mit einem Sieg am Sonnabend kann der SV Hermsdorf auf den dritten Tabellenplatz klettern

Von Jens Henning

Hermsdorf. Tabellendritter zu sein, ist in der Mitteldeutschen Oberliga nach dem ersten oder zweiten Spieltag keine große Kunst - wenn es der Ansetzer gut meint. Die Hermsdorfer Handballer könnten aber nach dem zehnten Spieltag auf den dritten Tabellenplatz klettern. Vorraussetzung ist am kommenden Sonnabend (Anwurf 19:30 Uhr) ein Heimsieg gegen den Dauer-Rivalen HV Rot-Weiß Staßfurt.

Der SV Hermsdorf und Heimsiege, das hat in dieser Saison bisher erst einmal funktioniert am ersten Spieltag beim 23:22 gegen den HC Einheit Halle. Danach folgten die zwar höchst unterhaltsamen, aber am Ende wenig erfolgreichen Partien gegen die HSG Freiberg (27:27), den LHC Hoyerswerda (24:24) und vor zwei Wochen gegen die HG Köthen (23:25).

Ein Blick auf die Ergebnisse macht es aber schnell deutlich: Der objektive Handball-Fab kommt auf jeden Fall auf seine Kosten, wenn er die Heimspiele in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle Hermsdorf besucht. Wer Spannung mag, wer Dramatik will, ist in Hermsdorf genau am richtigen Ort. In jedem Spiel kommt der Zuschauer so viel Stoff geliefert, der locker das Zeug hätte für einen Sonntagabend-Krimi in der ARD. Vier Heimspiele, viermal 60 Minuten, viermal gab es Spiele auf Augenhöhe, die alle erst in der 59. Minute entschieden wurden.

Die Tabellenkonstellation vor dem Spitzenspiel am Sonnabend in Hermsdorf schreit förmlich nach dem nächsten Handball-Krimi. Die Gäste aus Staßfurt kommen als Tabellendritter nach Hermsdorf, weil sie in eigeneer Halle erfolgreicher waren. Vier der fünf Heimspiele haben sie gewonnen. Diese Heimstärke macht vor dem Duell einen kleinen, aber feinen Unterschied aus. Auswärts hat Staßfurt zweimal mit fünf und mehr Toren verloren und zweimal mit einem Tor Vorsprung gewonnen. Die beiden Niederlagen setzte es in Köthen (27:32) und in Bad Blankenburg (23:31). Die beiden Siege gab es in Naumburg-Stößen (25:24) und in Hoyerswerda (23:22).

Die bisherigen Oberliga-Duelle zwischen Hermsdorf und Staßfurt waren immer eng, waren immer ausgeglichen. Es gab noch nie einen Sieger mit mehr als zwei Toren Differenz. Hermsdorfs Trainer Jens Friedrich mag diese knappen Resultate. "Es gibt doch nichts Schöneres für einen Zuschauer. Wenn die Spiele schon zur Halbzeit entschieden wären, könnten sie ja die Sporthalle vorzeitig verlassen. Das ist in dieser Mitteldeutschen Oberliga nicht der Fall. Da bekommen die Leute 60 Minuten lang eine Show geboten mit vielen Toren, mit Emotionen, die es so geballt meines Wissens in keiner anderen Sportart gibt."

(Quelle: Allgemeiner Anzeiger)

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