SV Hermsdorf: Nichts schlechtreden, nichts schwarzmalen

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Handball Männer, Oberliga: Hermsdorfer fahren mit einem Mini-Kader zum Tabellenelften nach Staßfurt.

HV Rot-Weiß Staßfurt - SV Hermsdorf (Sa, 18 Uhr)

Staßfurt. Mit zwei Torhütern und nur acht Feldspielern werden morgen die Handballer des SV Hermsdorf zum Auswärtsspiel nach Staßfurt reisen. Michael Seime fehlt berufsbedingt, Hannes Rudolph ist noch verletzt. Bei Stefan Riedel steht eine Operation an. Und Eric Sindermann ist nach seiner Roten Karte vom Spiel gegen den LSV Ziegelheim (27:20) gesperrt.


Dass der Gastgeber HV Rot-Weiß Staßfurt nach neun Spielen mit nur sechs Punkten auf Tabellenplatz elf in der Tabelle der Mitteldeutschen Oberliga steht, ist eine der Überraschungen der Hinrunde.

Staßfurt wird morgen ab 18"Uhr in der Paul-Merkewitz-Sporthalle mit aller Macht versuchen, den vierten Saisonsieg einzufahren.

Die Hermsdorfer Mannschaft steht vor einer Herkules-Aufgabe angesichts des Mini-Kaders.

"Wir werden das Beste daraus machen. Befriedigend ist diese Situation natürlich nicht. Vor drei Jahren konnten wir noch von einer spielstarken zweiten Mannschaft profitieren. Damals waren uns auch fünf, sechs Spieler durch Verletzungen ausgefallen. Die Lücken konnten wir mit Spielern aus dem Reserve-Team schließen", sagte Hermsdorfs Trainer Jens Friedrich.

In Handball-Hermsdorf gibt es zwar weiter eine zweite Mannschaft, die steckt aber im Abstiegskampf in der Landesliga. Bis auf Martin Lüder, der die Saisonvorbereitung mit der Oberliga-Mannschaft absolvierte, ist kein Spieler in Sicht, der zur ersten Mannschaft stoßen könnte.

Handball-Abteilungsleiter Peter Winkler kennt auch den eng gestrickten Spielerkader. In das Horn einiger Kritiker im Vereinsumfeld bläst er aber nicht. "Die erste Mannschaft hat bisher 10:8-Punkte, ist Tabellensechster. Das ist okay. Wir müssen nichts schlechtreden oder vielleicht schwarzmalen."

Nächsten Mittwoch trifft sich Winkler mit den beiden Trainern Jens Friedrich und Mario Kühne. Es geht um die Planung der Saison 2014/15. Die wichtigste Personalie ist die des Trainers. Dass Jens Friedrich in den letzten Tagen sehr angefressen wirkte, hat auch Winkler mitbekommen. Winkler steht hinter dem Trainer-Duo. "In Hermsdorf wird von einigen Leuten dummes Zeug geredet. Das war schon früher so, daran wird sich wohl nie etwas ändern. Da gibt es Experten, die alles besser und anders machen würden. Der Jens und der Mario sollten sich das nicht annehmen. Wir wissen, was wir an den beiden haben. Sie investieren unheimlich viel Zeit in ihre Tätigkeit. Bei aller Euphorie um den Handball dürfen wir nicht vergessen, dass der Handball für jeden Spieler, für jeden Trainer und für jeden Verantwortlichen nur ein Hobby ist. Wenn wir professionellere Strukturen hätten, darf man als Zuschauer mehr fordern", sagte Winkler.

Friedrich dürfte sich von den Aussagen seines Abteilungsleiters bestätigt fühlen. Als er vor sechs Jahren das Trainer-Amt antrat, war immer vom Ziel "Etablierung in der Mitteldeutschen Oberliga" die Rede. Zwei achte und ein sechster Platz in den ersten drei Jahren sind das beste Zeugnis für die Arbeit des Duos Friedrich/Kühne.

Friedrich, der in den vergangenen Tagen mehrfach ans Aufhören gedacht hat, setzt auf sein Herz. "Das sagt mir, die Mannschaft und den Verein nicht im Stich zu lassen. Dass hinterm Rücken Stimmung gemacht wird, ist ganz schlimm. Diese Leute sollten Mario und mich nur mal eine Woche lang als Trainer begleiten, dann würden sie vielleicht anders denken und vor allem anders reden."

(Quelle: Jens Henning / 29.11.13 / OTZ)

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