Sindermann verlässt SV Hermsdorf
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Der 25-jähriger Rückraumspieler nennt private Gründe für seinen Abschied.
Hermsdorf. Die Handballer des SV Hermsdorf müssen die Rückrunde in der Mitteldeutschen Oberliga ohne Eric Sindermann auskommen.
Der 25-jährige Rückraumspieler, der erst im Sommer nach Hermsdorf wechselte, wird den SVH nach nur fünf Monaten wieder verlassen.
"Es sind ausschließlich private Gründe. Die waren vor vier, fünf Monaten nicht absehbar. Es ist sehr schade, weil ich mich in Hermsdorf sehr wohl gefühlt habe", sagte Sindermann gestern. Am Mittwochabend gab er nach dem Training seinen offiziellen Ausstand in der Mannschaft.
Der Rechtshänder will nach eigenen Aussagen wieder zurück in den Profi-Handball. Bis März 2013 spielte er in Norwegen, davor in Rumänien und davor in Dubai. Einen neuen Verein hat er noch nicht gefunden.
Auch privat wird er Hermsdorf verlassen. "Wahrscheinlich gehe ich erst einmal wieder nach Berlin zurück."
Sein Abschied als Handballer auf dem Parkett in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle hatte schon etwas Tragisches. Im Heimspiel am 23. November gegen den LSV Ziegelheim verwarf er Mitte der zweiten Halbzeit einen Ball. Das Spielgerät rollte wieder vor seine Füße. Aus Frust über die vergebene Chance drosch er den Ball mit dem rechten Fuß in Richtung Bande. Er traf aber nicht die Spielfeld-Begrenzung, sondern eine Zuschauerin, die aus Ziegelheim mit anreist war. Die Spielleiter bewerteten diese Szene als grobe Unsportlichkeit, zückten die Rote Karte mit Sonderbericht. Es setzte zusätzlich für ihn eine persönliche Sperre von vier Spielen. Die Sperre hätte er nach dem Heimspiel gegen TuS 1947 Radis am 11. Januar abgesessen. Die Woche drauf am 18. Januar gegen den Aufsteiger SG GoGo Goldbach/Gotha zum Rückrundenstart wäre Sindermann wieder spielberechtigt gewesen. Dazu kommt es nicht mehr. Sein Abschied ist endgültig. "An Hermsdorf, an den Mitspielern oder an den Trainern hat es nicht gelegen. Es waren private Sachen. Darüber möchte ich aber in der Öffentlichkeit nicht reden." Hermsdorfs Trainer Jens Friedrich wusste von Anfang an über Sindermanns neue Situation. Um seinen Spieler zu schützen, schob er in der Außendarstellung eine Verletzung vor. Damit wurde begründet, warum Sindermann nicht oder nur wenig gespielt hatte.
Bei seinen letzten Einsätzen war Sindermann nicht wieder zu erkennen. Die Lockerheit, die Explosivität, die Spielfreude, die Genialität, die ihn in den ersten Wochen in Hermsdorf auszeichnete, war völlig abhanden gekommen.
"Ich wollte eigentlich auch nicht mehr spielen. Der Körper wollte, aber nicht der Kopf. Wenn du aber vom Kopf her nicht frei bist, macht es keinen Sinn. Im Nachhinein bin ich schlauer. Ich wollte meiner Mannschaft helfen. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich mich komplett herausgenommen hätte. Dann wäre das auch mit der Zuschauerin nicht passiert. Ich habe mich entschuldigt. Ich möchte es auch noch einmal an dieser Stelle sagen. Ich hatte und habe nie etwas gegen die Mannschaft aus Ziegelheim."
Für die SVH-Führungsetage ist Sindermanns Abschied ein schwerer Schock. Die Verantwortlichen wollten längerfristig mit ihm planen. Er sollte zu einem wichtigen Mosaiksteinchen werden beim Neuaufbau der Hermsdorfer Männermannschaft.
(Quelle: Jens Henning / 20.12.13 / OTZ)