Daniel Zele vor Comeback

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Handball. Der SV Hermsdorf erwartet morgen Abend im Heimspiel der Mitteldeutschen Oberliga die Mannschaft aus Goldbach. Das Hinspiel war ein Krimi mit dem späten Siegtor durch Jan Heiwagen.

Hermsdorf. Spielt er, oder spielt er doch noch nicht? Oder sitzt er vielleicht nur auf der Auswechselbank? Vor dem morgigen Heimspiel der Hermsdorfer Handballer in der Mitteldeutschen Oberliga zur gewohnten Anwurfzeit ab 19:30 Uhr gegen den Tabellennachbarn HSG GoGo Hornets geht es fast nur um einen Namen, den von Daniel Zele.

 

Der wurfgewaltige Rückraumspieler, der bei seinem letzten Einsatz für den SV Hermsdorf am 13. Dezember 2014 bei der HSG Freiberg (45:46) sage und schreibe 19 mal für den SVH traf, könnte morgen sein Comeback feiern. Die Betonung liegt auf dem Wörtchen könte. Zehn Wochen Pause hatte er vom Mannschaftsarzt verordnet bekommen. Die wären rein rechnerisch erst am 21. Februar rum.

Zele hat am Dienstag zum ersten Mal mit der Mannschaft mittrainiert. Das bestätigte Co-Trainer Reter Wolter. Er vertrat den beruflich verhinderten Cheftrainer Mario Kühne. Ob Zele tatsächlich im wichtigen Heimspiel gegen die Goldbacher wieder dabei ist, dazu wollte sich Wolter nicht festlegen lassen.

Für Zele zählt jeder Einsatz bis zum Saisonende. Es ist kein Geheimnis, dass der Ungar gern, wenn möglich schon in der nächsten Saison, höherklassiger und unter professionellen Bedingungen in Deutschland Handball spielen will.

Um sich bei anderen Vereinen aus der dritten oder vielleicht zweiten Liga ins Gespräch zu bringen, muss er nicht nur spielen, er muss auch Trofe werfen.

Die Gäste aus Goldbach gehören wie Hermsdorf zum Kreis der acht Mittelfeld-Mannschaften, die am Ende der Saison um Platz vier mitspielen können, die aber auch auf Platz elf landen und damit absteigen könnten. "Gewinnen wir das Spiel, wäre das ein Schritt zum Klassenerhalt", sagte Wolter über die Bedeutung der morgigen 60 Minuten gegen den Thüringer Dauer-Rivalen aus gemeinsamen Zeiten in der Oberliga Thüringen (heutige Thüringenliga).

Im Falle einer Niederlage würden die Goldbacher bis auf einen Punkt an den SVH heranrücken. Bisher war die Mannschaft aus Goldbach auswärts jedoch wenig erfolgreich. Erst einen Sieg und ein Unentschieden brachten sie aus fremden Hallen mit.

Da auch der HC Aschersleben im Heimspiel (Anwurf bereits 19 Uhr) gegen den SV Oebisfelde favorisiert ist, könnte auch der Drittliga-Absteiger den Abstand auf Hermsdorf bis auf drei Punkte verkürzen.

Das Hinspiel am 11. Oktober 2014 in Goldbach war an Spannung kaum zu überbieten. Mit der letzten Aktion erzielte Hermsdorfs Rechtsaußen Jan Heilwagen das Siegtor zum 26:25. Alle dachten damals in der Sporthalle in Goldbach, dass Eric Fischer den Ball zu Daniel Zele spielen würde. Doch Fischer passte zu Michael Seime an den Kreis. Der spielte den Ball weiter auf Heilwagen. Der Rest ist bekannt. Heilwagen wurde von seinen Mitspielern fast erdrückt.

Fast wäre Zele damals zum Pechvogel des Spiels geworden. Kurz vor Ultimo beim Stand von 25:24 bekamen die Hermsdorfer einen Siebenmeter zugesprochen. Doch nicht Eric Fischer, der vorher alle Bälle versenkte, nahm sich die Kugel, sondern überraschend Zele. Und der Ungar scheiterte. Der Fehlwurf zum möglichen 26:24 blieb ohne Folgen. Elf Sekunden vor Schluss donnerte Christopher Stölzner den Ball mit einem Verzweiflungswurf zum 25:25 ins Netz. SVH-Torwart Robert Zehmisch konnte nicht abwehren. Es folgte ein Tor von Stefan Riedel, das nicht galt, weil die Hermsdorfer Bank die Grüne karte schon gezückt hatte, Es folgten Diskussionen auf dem Feld. Und es folgte der Geniestreich von Eric Fischer.

Peter Wolter konnte sich noch sehr genau an das dramatische Hinspiel erinnern. "Die Goldbacher geben niemals auf, ist der Rückstand noch so groß. Und dann müssen wir versuchen, den wurfgewaltigen Rückraum der Goldbacher zum Stehen zu bringen. Gelingt uns das nicht, können wir große Probleme kriegen."

Das szenario mit vier Absteigern aus der Oberliga wird dagegen immer realistischer, da die beiden abstiegsgefährdeten Mitteldeutschen Mannschaften in der 3. Liga Ost, ESV Lok Pirna und der HG 85 Köthen, abgeschlagen am Tabellenende liegen und schon sieben Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz besitzen.

Bei zwei Absteigern aus Liga 3 trifft es auf jeden Fall den Tabellenelften der Oberliga. Das wäre, wenn jetzt Schluss wäre, der HC Aschersleben.

(Quelle: OTZ/13.02.2015/Jens Henning)

   

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