SV Hermsdorf: Friedrichs Rückkehr nach 434 Tagen
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Handball Oberliga: Beim morgigen Heimspiel der Hermsdorfer gegen Radis gibt es das Wiedersehen mit dem ehemaligen Trainer, der im Januar 2014 nach einer Heimpleite gegen Radis zurücktrat.
Hermsdorf. Wird der 21. März der Tag, wo die Handballer des SV Hermsdorf so früh wie noch nie den Klassenerhalt in der Mitteldeutschen Oberliga feiern können?
Es sieht gut aus für die Mannschaft um die Trainer Mario Kühne und Peter Wolter. Wenn morgen um 19.30 Uhr das Heimspiel gegen TuS 1947 Radis angepfiffen wird, könnte schon aus Zwickau die Nachricht vorliegen, dass Grubenlampe Zwickau gegen den HV Rot-Weiß Staßfurt verloren hat. Anpfiff ist schon 17 Uhr.
Da parallel zum Spiel in Hermsdorf auch noch der ebenfalls bedrohte HC Aschersleben beim USV Halle spielt und möglicherweise verliert, kann Hermsdorf mit einem Sieg gegen Radis alles klar machen für die sechste Oberliga-Saison.
"Natürlich schauen wir als Trainer auch auf die Ansetzungen und die Tabelle. Wir kennen die Konstellation genauso. Oberste Pflicht ist aber ein eigener Sieg. Nur dann hat es Sinn, nach Zwickau oder Halle zu schauen", sagte Co-Trainer Peter Wolter. Wolter wird am Sonnabend die Hermsdorfer Mannschaft hauptverantwortlich coachen. Mario Kühne liegt seit Dienstag flach. Er hat sich einen grippalen Infekt eingefangen. Um das Vier-Augen-Prinzip beizubehalten, wird Wolter am Sonnabend von Jens Friedrich unterstützt.
Der Zeitpunkt und auch der Gegner sind kurios. Am 11. Januar 2014, vor 434 Tagen, war es genau diese Radiser Mannschaft, die mit ihrem 33:17-Kantersieg in Hermsdorf dafür sorgte, dass Friedrich einen Tag später nach sechseinhalb Jahren Trainer-Tätigkeit in Hermsdorf zurücktrat. Nach einer Pause von zwei Monaten kehrte Friedrich zurück in den SVH-Vorstand, dann sogar als Trainer der zweiten Männermannschaft. Und morgen gibt er sein "Comeback" in der ersten Mannschaft. Die Hauptverantwortung auf der Bank hat Wolter. "Peter hat mein vollstes Vertrauen", sagte der erkrankte Kühne.
Und Wolter, der nach dem Pokalspiel in Behringen im Dezember zum zweiten Mal die Cheftrainer-Rolle übernimmt, verbreitet viel Zuversicht. "Wir haben noch sechs Spiele. Wenn wir am Ende mit 30 oder 32 Punkten aus der Saison herausgehen, wäre das eine schöne Sache für die Mannschaft, den Verein und die Zuschauer." Und Wolter drückte weiter auf die Euphorie-Tube. "Wir haben bisher schon eine tolle Saison gespielt. Das mit den 30 oder 32 Punkten hat nichts mit Überheblichkeit zu tun. Ich bin ein positiv denkender Mensch. Ich sage immer: Im Sport soll man sich Ziele stellen."
Der Sport schreibt eigene, fast nicht zu glaubende Geschichte. Dazu würde auch die passen, dass die SVH-Handballer ausgerechnet im Spiel gegen Radis, wo Jens Friedrich wieder auf der Bank sitzt, den frühesten Klassenerhalt seit ihrer Oberliga-Zugehörigkeit schaffen.
(Jens Henning / 20.03.15 / OTZ)