Stadtderbys zwischen SV und HV Hermsdorf sind Zuschauer-Magneten
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Handball Landesliga: Die zwei Duelle der Hermsdorfer Frauenmannschaften zwischen dem SV Hermsdorf und dem HV Hermsdorf füllten die Ränge in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle.
Hermsdorf. Der Frauenhandball in Hermsdorf ist wieder in, zumindest seit der vergangenen Saison. Die beiden Hermsdorfer Mannschaften, die unter dem Dach des SV Hermsdorf und des HV Hermsdorf trainieren und spielen, sind schuld. In der abgelaufenen Landesligasaison kam es zu zwei Stadtderbys und beide Partien in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle in Hermsdorf wurden zu Zuschauer-Magneten.
Über 200 Zuschauer kamen jeweils zu den Partien. Von solchen Zahlen träumen sogar einige Mannschaften in der 3. Liga und in der Oberliga. Sportlich hatten die Handballerinnen des SV Hermsdorf leicht die Nase vorn. Das erste Duell am 6. Dezember 2014 gewann der SVH 20:16. Für den SVH war es das Auswärtsspiel. Im Rückspiel am 22. März 2015, diesmal war der SVH der Gastgeber, gab es ein 24:24, obwohl die SVH-Frauen schon deutlich führten.
Der Punktverlust schmerzte dennoch in der Endabrechnung. Die SVH-Frauen brauchten im finalen Spiel um die Staffelmeisterschaft in Ziegelheim plötzlich einen Sieg. Der gelang nicht. Der LSV Ziegelheim machte eine Woche später mit dem Erfolg im Nachholer über den TSV Gera-Zwötzen die Meisterschaft perfekt. Wenig später erklärte die Mannschaft auch die Bereitschaft, im kommenden Jahr in der Thüringenliga mitzuspielen.
Für die SVH-Frauen blieb der zweite Platz. Schaut man auf die Tabelle des Vorjahres, wo der SVH mit Ach und Krach und dank eines famosen Endspurtes hoch auf Tabellenrang sieben noch den Absturz in die Verbandsliga verhinderte, war es eine Wende um 180 Grad.
Nimmt man die Tabellen-Zwischenstände während der Saison, dann wäre für die Mannschaft um Trainer Andreas Schöppe vielleicht noch mehr drin gewesen als nur der silberne Platz.
Die Ziegelheimerinnen verdienten sich den Staffelsieg, sie gewannen beide Duelle gegen den SVH.
Landesliga-Aufsteiger HV Hermsdorf wurde am Ende Vierter. Auf der Zielegeraden ging etwas die Puste aus. Die zweite Mannschaft des TSV Motor Gispersleben schob sich noch zwischen die beiden Hermsdorfer Frauenmannschaften.
Beim HVH überwog die Freude über das starke Premierenjahr. „Wir wollten so schnell wie möglich die Punkte einfahren, um einen Platz im gesicherten Mittelfeld zu haben. Das hat wunderbar geklappt. Mit etwas Glück hätte es sogar Rang drei werden können“, sagte HVH-Trainer Frank Olbrich.
Dass wohl auch in der kommenden Saison die beiden Duelle zwischen dem HV Hermsdorf und dem SV Hermsdorf die Massen in die Sporthalle locken wird, dürfte klar sein. Außerhalb dieser zwei Duelle herrscht jedoch Tristesse auf den Zuschauerrängen.
Sportlich könnte es in der nächsten Saison eine Verschiebung der Kräfteverhältnisse geben, sollte beim HVH tatsächlich Juliana Liskova bei ihrem Karriere-Ende bleiben. Dann dürfte die Schöppe-Truppe wohl wieder in ähnliche Tabellenregionen abrutschen wie vor einem Jahr. Beim HVH spürt man Gelassenheit. Der Schritt mit der Vereinsgründung war nicht nur für Frank Olbrich der richtige. Olbrich meinte nur, dass man diesen Weg schon hätte viel früher gehen sollen.
(Jens Henning / 21.07.15 / OTZ)