Höchste Strafe seit über zehn Jahren für den SV Hermsdorf
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Handball Oberliga: Kreisläufer Matej Fazik muss nach seinem Foul drei Spiele zuschauen. Adam Kiss und Marvin Schreck sind nach ihren Roten Karten ab nächste Woche wieder spielberechtigt.
Hermsdorf. Für den Zwei-Meter-Mann Matej Fazik der Handballer des SV Hermsdorf, der im Januar 2014 von der SG GoGo Hornets zum SV Hermsdorf wechselte, ist die Hinrunde in der Mitteldeutschen Oberliga bereits gelaufen, obwohl noch drei Spiele anstehen.
Faziks Rote Karte aus dem Heimspiel vor einer Woche gegen den Tabellenführer TuS 1947 Radis (32:31) wurde vom Staffelleiter Ralf Seidler mit einer Sperre von drei Spielen versehen. Damit fehlt der Kreisläufer Fazik nicht nur morgen im Auswärtsspiel beim HC Einheit Plauen, sondern auch in den beiden Folgepartien am 12. Dezember gegen den ESV Lok Pirna und am 16. Januar 2016 beim Thüringer Rivalen HSV Apolda. Der Slowake, der auf Grund seiner Körpergröße etwas behäbig wirkt, ist kein Kind von Traurigkeit. Im Angriff am Kreis muss er gehörig einstecken, in der Abwehr teilt er auch aus. In den vergangenen zwei Jahren, seitdem er das SVH-Trikot trägt, hat er schon einige Zeitstrafen gesehen. Beim aktuellen Urteil wurde nur seine Aktion gegen Radis beleuchtet. Matej Fazik ist erst wieder zum Rückrundenstart am 23. Januar 2016 beim HC Burgenland spielberechtigt.
Der Staffelleiter bewertete die Situation in der 25. Minute, die zur Roten Karte für Fazik führte, als grob-unsportliches Verhalten. Der SVH-Mann hatte sich mit einem Radiser in einem Zweikampf behakt und soll ihm auf den Rücken geschlagen haben. Im Urteil, das seit Donnerstagabend den Hermsdorfern vorliegt, wird nicht detailliert das Foul beschrieben, sondern nur auf eine Regel in der Spielordnung hingewiesen.
Fazik hat mit dem Urteil ein neues Kapitel in der SVH-Handball-Geschichte eröffnet. Die drei Spiele, die er jetzt zuschauen muss, sind das höchste Strafmaß seit über zehn Jahren. Ralf Johnke, der sich bis Sommer als Mannschaftsleiter bei den SVH-Handballern engagierte, konnte sich gestern nicht erinnern, dass er in seiner Amtszeit, die 2002 begann, schon einmal eine solch harte Strafe gegen einen einzelnen Hermsdorfer Spieler erlebte.
Neben den drei Spielen muss der SVH auch noch eine Geldstrafe zahlen. Über die Höhe schwieg Johnke.
Die zwei anderen Rot-Sünder des SV Hermsdorf im Radis-Spiel, die Rückraumspieler Adam Kiss und Marvin Schreck, die beide in der Schlussminute nach taktischen Fouls vom Parkett der Werner-Seelenbinder-Sporthalle mussten, sind im vorliegenden Urteil mit einem tiefblauen Auge davon gekommen.
Kiss und Schreck müssen nur ihre Regelsperre von einem Spiel, die es für eine Disqualifikation mit Zusatzbericht gibt, abbrummen. Sie sind beide im letzten Heimspiel des Jahres des SV Hermsdorf in sieben Tagen gegen den ESV Lok Pirna wieder spielberechtigt.
Die Hermsdorfer werden keine Rechtsmittel gegen die Urteile einlegen, auch nicht gegen die drei Spiele Sperre für Fazik. „Ich sehe da kaum Chancen, dass wir für Matej Fazik vielleicht eine geringere Strafe erwirken könnten, wenn wir in Widerspruch gehen. Der Widerspruch wäre mit viel Aufwand verbunden. Deshalb erkennen wir die Urteile an“, sagte Johnke, der stellvertretender Abteilungsleiter bei den SVH-Handballern ist.
(Quelle: Jens Henning / 05.12.15 / OTZ)