SV Hermsdorf will Trotzreaktion zeigen

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Handball, Oberliga: Nach der überraschenden Heimpleite gegen den Zwickauer HC müssen die Männer aus Hermsdorf morgen beim heimstarken Neuling SV 04 Plauen-Oberlosa punkten.

SV 04 Plauen-Oberlosa – SV Hermsdorf (Sa., 19 Uhr)

Plauen. Vor dem Spiel gegen den Zwickauer HC Grubenlampe schien die Sport-Welt bei den Handballern des SV Hermsdorf in Ordnung. Nach den 60 Minuten und der nicht eingeplanten 23:26-Niederlage gegen das Team aus Sachsen sieht die sportliche Lage der SVH-Sportler auf einen Schlag wieder ganz anders aus.


Die Tabelle nach dem 15. Spieltag lügt nicht: Hermsdorf ist nicht mehr Dritter, sondern nur noch Fünfter. Hermsdorf hat keine sechs Punkte Vorsprung auf den Tabellenelften, sondern nur noch vier.
Und genau die Mannschaft, die aktuell auf dem wackligen elften Platz steht, der SV 04 Plauen-Oberlosa, ist am Sonnabend ab 19 Uhr der nächste Gegner der Hermsdorfer. Der Aufsteiger aus Plauen hinterließ nicht nur im Hinspiel in Hermsdorf beim 26:26 einen starken Eindruck. Das Team ist sehr heimstark. Bis zum 21:31 vor wenigen Tagen gegen Aschersleben hatte Oberlosa in der Kurt-Helbig-Sporthalle in Plauen und vor einem enthusiastisch mitgehenden Publikum noch kein Spiel verloren. Von den 13 Punkten holte Plauen-Oberlosa daheim zehn.
„Ja, wir sind jetzt nicht mehr nur mittendrin, nein, wir sind jetzt voll dabei“, sagte Hermsdorfs Trainer Mario Kühne in Anspielung des neuen Tabellenbildes. Und die Ansetzungen des kommenden Spieltages könnten die Hermsdorfer Lage, im Falle einer eigenen weiteren Niederlage, weiter zuspitzen. Die Teams aus Zwickau (Heimspiel gegen Einheit Plauen), Staßfurt (in Calbe) und Glauchau (gegen Aschersleben) könnten nach dem 16. Spieltag näher an den SVH heranrücken oder sogar vorbeiziehen.
Die Heimpleite gegen keinesfalls überzeugende Zwickauer Spieler hatte Mario Kühne auch am Sonntag noch längst nicht verarbeitet. „Ich erwarte jetzt ganz einfach eine Trotzreaktion von meiner Mannschaft. Als ich im Fitness-Studio war, wurde ich von vielen Leuten angesprochen. Sie haben mich gefragt, was mit uns gegen Zwickau los war. Ich habe mich den Fragen gestellt. Ich erwarte aber auch jetzt, dass sich meiner Spieler dieser Kritik stellen“, sagte Kühne.
Der SVH-Trainer kennt auch die Statistiken von Plauen-Oberlosa. Er weiß um die Defensiv-Qualitäten. Bis vor dem Spiel gegen Aschersleben erlaubte Oberlosa dem Gegner in eigener Halle nie mehr als 24 Tore. Die Zwickauer kamen in Plauen sogar nur zu 19 Treffern, Glauchau nur zu 18 und das Stadtduell gegen den HC Einheit Plauen endete 19:15 für den Neuling.
Hoffnung kann Kühne vor dem Duell in Plauen nur schöpfen aus der eigenen Auswärtsbilanz. Die Hermsdorfer spielen in ihrer sechsten Oberliga-Saison auswärts besser als in der stadteigenen Werner-Seelenbinder-Sporthalle. Mit den 8:8-Punkten aus den acht Heimspielen hat der SVH die drittschwächste Heimbilanz. Von Heimdominanz oder von der Hölle Ost, wie die Hermsdorfer Halle noch bis vor kurzem immer umschrieben wurde, ist nicht mehr viel übrig geblieben. Wer erfolgreiche Auftritte der Hermsdorfer sehen will, muss offenbar die Auswärtsspiele besuchen.
Welche Spieler er morgen mitnimmt, das ließ er bis gestern Abend nach dem Abschlusstraining offen. „Ich brauche Spieler, die zu einhundert Prozent wollen, die Einsatz zeigen. Immer, wenn wir diese Tugenden gezeigt haben, waren wir auch erfolgreich. Machen wir nur fünf oder zehn Prozent Abstriche, kommen solche Auftritte wie gegen Zwickau heraus. Solche Partien, wie vor einer Woche, möchte ich unserem Heimpublikum in der Zukunft ersparen. Es sah einfach nicht schön aus.“
Nach der Partie in Plauen haben die Hermsdorfer ein freies Wochenende. Am 20. Februar geht es zum Tabellennachbarn nach Glauchau.

(Jens Henning / 05.02.16 / OTZ)

   

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